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Freitag, 24. Oktober 2014

Echte Supermamas gibt es nur im Fernsehen – Part I

Mama sein ist NICHT einfach. Unser turbulentes und nicht immer ganz einfaches Familienleben hat zu einem grossen Teil dazu beigetragen, dass ich vor über drei Jahren zum Minimalismus gefunden habe. Und weil ich finde, dass es immer noch viel zu wenig Beiträge gibt, die dazu Mut machen auch das Mama-Sein etwas minimalistischer anzugehen und von dem Super-Mama-Sein-Zu-Müssen-Bild wegzukommen (das ist fast so wie mit den nahezu unerreichbaren Supermodel Massstäben die uns überall verkauft werden sollen) will ich einige meiner Blogbeiträge dieser Thematik widmen. Den als Mama sollte man sich vor allem in einer Eigenschaft üben: Gelassenheit.

Deshalb gibt es hier auf dem Blog von nun an ab zu etwas mehr zur Realität des Mamaalltags.

Doch widmen wir uns erst dem Bild der Supermama: Wer ist sie überhaupt? Wie müsste sie überhaupt gebaut sein, um all die Anforderungen die wir tagtäglich an uns selbst stellen erfüllen zu können? Und wenn Wir uns das Bild angesehen haben dann stellt Euch de Frage: Wie realistisch ist das denn jetzt?

Super Mama hat mindestens drei Paar zusätzliche Arme.

Das erste Armpaar braucht sie um ständig mit den Kindern zu spielen, basteln, klettern, wickeln, Pausenbrote schmieren.

Das zweite Armpaar braucht sie um den Haushalt zu schmeissen: Staubsaugen, Abstauben, Wäsche falten, Kochen, Einkaufen, Kuchen backen, (ihr wisst schon, was ich meine…).

Das dritte Arm Paar benötigt sie für sich selbst. Schliesslich sieht Supermama IMMER toll aus, sexy oder souverän, locker lässig oder sportlich – eben passend in jeder Lebenslage. Ein absolutes MUSS!

Und das vierte Armpaar ist reserviert für ihren Job, denn sie natürlich auch noch hat – schliesslich will Supermama auch noch Teil der „normalen“ Zivilisation bleiben und nicht hinter Windel-, Wäsche- und Muffinsbergen sang-und-klanglos von der Bildfläche der Arbeitswelt verschwinden, ohne aus dem Irrgarten des Mamaalltags den Weg dorthin dann jemals wieder zurückfinden zu können.

Supermama hat Nerven so stark wie Fallschirmseile. 

Dank denen hat sie eine unerschöpfliche Geduld. NIE verliert sie die Beherrschung. Sie bleibt IMMER ruhig und gelassen. Egal ob die Kinder streiten, trotzen, krank sind oder gerade eben das Badezimmer im oberen Stockwerk geflutet haben und das Wasser sich nun seinen Weg die Treppe runter n den ersten Stock bahnt. Sie ist und bleibt die RUHE selbst. IMMER.
 

Supermama ist intelligent und hat den sechsten UND den Siebten Sinn.

Sie weiss in jeder noch so schwierigen Lebenssituation wie zu reagieren ist. Sie spürt förmlich was auf sie zukommt. Das meiste Unheil kann sie durch weise Voraussicht bereits abwenden, bevor es eintritt. Die Worte hartnäckig und Flecken in gemeinsamer Kombination kennt sie gar nicht. Auch was ihr Umfeld gerade braucht weiss sie immer – gerade so als hätte sie telepathische Fähigkeiten (ach ich habe vergessen: die hat sie ja tatsächlich!)

Supermama ist hip. IMMER. BEI ALLEM.

Sie ist immer informiert über die neusten Trends. Sei es Kuscheldeko für die Zimmer der Kleinen, moderne Einrichtung für das eigene Wohnzimmer (und natürlich sieht es auch entsprechen hip bei ihr zu Hause aus). Natürlich laufen ihre Kinder immer perfekt gekleidet in supersüssen Ringelröckchen (oder was gerade in ist - am besten auch noch selbstgemacht) herum. Die Jungs sind ebenfalls süss gekleidet und laufen als die perfekt in Szene gesetzten Lausebengel herum. Natürlich dürfen sie sich auch im Matsch raufen oder anderen Blödsinn anstellen der „herzig“ ist – die Kinder von Supermama sehen auch so immer noch zuckersüss aus (und Flecken sind ja eh kein Grund zur Panik für sie, siehe Punkt weiter oben). Ausserdem kennt sie die leckersten Muffinrezepte und die Deko dieser Muffins beherrscht sie bis zur Perfektion. 

Supermama hat ein Gedächtnis wie ein Elefant.

Alle Termine - ob ihre eigenen, jene der Kinder oder die des Mannes: Alle Termine sind fein säuberlich in ihrem Gehirn gespeichert – natürlich inklusive rechtzeitiger Erinnerungsfunktion. Sie vergisst auch keine Geburtstage, Jahrestage oder Schulfesttermine. Auch alle wichtigen Telefonnummern weiss sie in und auswendig. 


Okay – wir brechen hier ab, denn ich stelle gerade schockiert fest: ich könnte ewig so weiterfahren. EWIG!

Aber ist ja klar: Also ICH bin genau so. GENAU SO. (Meine sechs zusätzlichen Arme sieht man bloss nicht, weil ich die immer so flink in Bewegung halte.)

Nein – jetzt mal im Ernst: Mir wird gerade bewusst wie absolut unrealistisch das Streben nach Supermama-Massstäben ist. EURE KINDER LIEBEN EUCH AUCH SO.

Weil ihr für sie da seid.
Weil Ihr Euch um sie sorgt.
Weil Ihr ihnen die richtigen Grenzen aufzeigt.
Weil Ihr ihnen dabei helft zu selbständigen, vertrauenswürdigen Erwachsenen zu werden.
Ganz nach Euren Massstäben, so gut Ihr das eben könnt.

Wenn Ihr Euch ständig immer wieder selbst deswegen fertig macht weil gerade nix so perfekt läuft dann verpufft Ihr nur unnötige Energie ins Perfekt-Sein-Wollen. Hört auf damit. Habt Mut. Guckt Euch Eure Kinder an. Sind sie Glücklich? Gesund? Dann kann Euer Weg ja auch nicht sooo verkehrt sein – auch ohne Supermama-Massstäbe. 

An alle Mamas, Papas, Nicht-Mamas und Nicht-Paps die gerade wiedermal versucht haben perfekt zu sein. 

Erste Gelassenheitsübung: JETZT EINFACH MAL HINSETZTEN UND PAUSE MACHEN – Mindestens für 20 Minuten! Und keine Angst, der Wäscheberg läuft Euch schon nicht davon – ich habe schon zig Male erfolglos versucht, ihn davonschleichen zu lassen. Ihr könnt mir glauben: Er will einfach nicht weg!


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