Deshalb gibt es hier auf dem Blog von nun an ab zu etwas
mehr zur Realität des Mamaalltags.
Doch widmen wir uns erst dem Bild der Supermama: Wer ist sie
überhaupt? Wie müsste sie überhaupt gebaut sein, um all die Anforderungen die
wir tagtäglich an uns selbst stellen erfüllen zu können? Und wenn Wir uns das
Bild angesehen haben dann stellt Euch de Frage: Wie realistisch ist das denn
jetzt?
Super Mama hat mindestens drei Paar zusätzliche Arme.
Das erste Armpaar braucht sie um ständig mit den Kindern zu
spielen, basteln, klettern, wickeln, Pausenbrote schmieren.
Das zweite Armpaar braucht sie um den Haushalt zu
schmeissen: Staubsaugen, Abstauben, Wäsche falten, Kochen, Einkaufen, Kuchen
backen, (ihr wisst schon, was ich meine…).
Das dritte Arm Paar benötigt sie für sich selbst.
Schliesslich sieht Supermama IMMER toll aus, sexy oder souverän, locker lässig
oder sportlich – eben passend in jeder Lebenslage. Ein absolutes MUSS!
Und das vierte Armpaar ist reserviert für ihren Job, denn
sie natürlich auch noch hat – schliesslich will Supermama auch noch Teil der
„normalen“ Zivilisation bleiben und nicht hinter Windel-, Wäsche- und
Muffinsbergen sang-und-klanglos von der Bildfläche der Arbeitswelt
verschwinden, ohne aus dem Irrgarten des Mamaalltags den Weg dorthin dann
jemals wieder zurückfinden zu können.
Supermama hat Nerven so stark wie Fallschirmseile.
Dank
denen hat sie eine unerschöpfliche Geduld. NIE verliert sie die Beherrschung.
Sie bleibt IMMER ruhig und gelassen. Egal ob die Kinder streiten, trotzen,
krank sind oder gerade eben das Badezimmer im oberen Stockwerk geflutet haben
und das Wasser sich nun seinen Weg die Treppe runter n den ersten Stock bahnt.
Sie ist und bleibt die RUHE selbst. IMMER.
Supermama ist intelligent und hat den sechsten UND den Siebten Sinn.
Sie weiss in jeder noch so schwierigen Lebenssituation wie zu
reagieren ist. Sie spürt förmlich was auf sie zukommt. Das meiste Unheil kann
sie durch weise Voraussicht bereits abwenden, bevor es eintritt. Die Worte
hartnäckig und Flecken in gemeinsamer Kombination kennt sie gar nicht. Auch was
ihr Umfeld gerade braucht weiss sie immer – gerade so als hätte sie
telepathische Fähigkeiten (ach ich habe vergessen: die hat sie ja tatsächlich!)
Supermama ist hip. IMMER. BEI ALLEM.
Sie ist immer informiert über die neusten
Trends. Sei es Kuscheldeko für die Zimmer der Kleinen, moderne Einrichtung für
das eigene Wohnzimmer (und natürlich sieht es auch entsprechen hip bei ihr zu Hause
aus). Natürlich laufen ihre Kinder immer perfekt gekleidet in supersüssen
Ringelröckchen (oder was gerade in ist - am besten auch noch selbstgemacht)
herum. Die Jungs sind ebenfalls süss gekleidet und laufen als die perfekt in Szene
gesetzten Lausebengel herum. Natürlich dürfen sie sich auch im Matsch raufen
oder anderen Blödsinn anstellen der „herzig“ ist – die Kinder von Supermama
sehen auch so immer noch zuckersüss aus (und Flecken sind ja eh kein Grund zur
Panik für sie, siehe Punkt weiter oben). Ausserdem kennt sie die leckersten
Muffinrezepte und die Deko dieser Muffins beherrscht sie bis zur Perfektion.
Supermama hat ein Gedächtnis wie ein Elefant.
Alle Termine -
ob ihre eigenen, jene der Kinder oder die des Mannes: Alle Termine sind fein
säuberlich in ihrem Gehirn gespeichert – natürlich inklusive rechtzeitiger
Erinnerungsfunktion. Sie vergisst auch keine Geburtstage, Jahrestage oder
Schulfesttermine. Auch alle wichtigen Telefonnummern weiss sie in und
auswendig.
Okay – wir brechen hier ab, denn ich stelle gerade schockiert
fest: ich könnte ewig so weiterfahren. EWIG!
Aber ist ja klar: Also ICH bin genau so. GENAU SO. (Meine
sechs zusätzlichen Arme sieht man bloss nicht, weil ich die immer so flink in
Bewegung halte.)
Nein – jetzt mal im Ernst: Mir wird gerade bewusst wie
absolut unrealistisch das Streben nach Supermama-Massstäben ist. EURE KINDER
LIEBEN EUCH AUCH SO.
Weil ihr für sie da seid.
Weil Ihr Euch um sie sorgt.
Weil Ihr ihnen die richtigen Grenzen aufzeigt.
Weil Ihr ihnen dabei helft zu selbständigen, vertrauenswürdigen
Erwachsenen zu werden.
Ganz nach Euren Massstäben, so gut Ihr das eben könnt.
Wenn Ihr Euch ständig immer wieder selbst deswegen fertig
macht weil gerade nix so perfekt läuft dann verpufft Ihr nur unnötige Energie
ins Perfekt-Sein-Wollen. Hört auf damit. Habt Mut. Guckt Euch Eure Kinder an. Sind
sie Glücklich? Gesund? Dann kann Euer Weg ja auch nicht sooo verkehrt sein –
auch ohne Supermama-Massstäbe.
An alle Mamas, Papas, Nicht-Mamas und Nicht-Paps die gerade
wiedermal versucht haben perfekt zu sein.
Erste Gelassenheitsübung: JETZT EINFACH MAL HINSETZTEN UND
PAUSE MACHEN – Mindestens für 20 Minuten! Und keine Angst, der Wäscheberg läuft
Euch schon nicht davon – ich habe schon zig Male erfolglos versucht, ihn
davonschleichen zu lassen. Ihr könnt mir glauben: Er will einfach nicht weg!
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