Home | Entrümpeln | 50%-Waste | About me

Samstag, 30. Mai 2015

Schritt No.4 vom 50%-Waste Projekt: Küchenkräuter aus dem eigenen Blumentopf & ein Bisschen Recherche



Letztens habe ich endlich die Zeit gefunden puncto Müllbergen etwas zu recherchieren. Was ich bereits vorher wusste: Wir Schweizer sind Europameister in der Abfallproduktion. 

Pro Jahr produziert ein Schweizer satte 694 kg Haushaltmüll – und zwar vom Baby bis zur Grossmutter. Seit dem Jahr 2006 hat sich da nicht viel zum Besseren geändert, da waren es 709 Kg Müll pro Kopf – davon 70 35L Müllsäcke die in der Müllverbrennungsanlage landen.  (An welcher Stelle Ihr steht – falls Ihr in Europa lebt – könnt Ihr hier *klick* nachgucken.)

Das heisst als, dass wir in unserer Familie mit 5 Personen theoretisch 350 35L Säcke mit Müll pro Jahr produzieren. In Tat und Wahrheit sind das bei uns etwa nur 55 solcher Säcke – also nur 1/7 vom üblichen Durchschnitt – und ich finde es immer noch viel.

Das heisst für mich aber auch, dass wir wohl schon eine ganze Mange in unserem Haushalt tun, das dazu beiträgt, den Müllberg unserer Familie nicht allzu stark anwachsen zu lassen. Deshalb werde ich mich umgucken, was wir zu Hause denn wohl etwas anders machen als andere, dass zu dieser Reduktion unseres Müllbergs mit beiträgt. Mal ehrlich – wenn alle Schweizer theoretisch so leben würden wie wir in unserer Familie, würde das heissen, dass unser Müllberg in der Schweiz locker um 2/3 reduziert werden würde. Locker! Und wir wären dann in dieser Liste hier *klick* (Stand von 2012) auf dem letzten Platz (für einmal eine Rangliste, bei der es erstrebenswert ist, an letzter Stelle zu stehen).

Am extremsten finde ich ja, dass ich bei uns in der Familie bisher überhaupt nicht das Gefühl habe, dass wir uns irgendwie einschränken um den Abfallberg zu reduzieren. Meine Eltern zum Beispiel. Die produzieren allerhöchstens  1/7 von dem Abfall, den wir hier bei uns zu Hause verursachen. *kurze Blogpause* So, bin zurück, habe schnell meine Mama angerufen: Ein 17L-Müllsack reicht bei ihnen mindestens 4 Wochen. Tja. Okay, sie sind nur zu zweit und im Alter isst man ja nicht mehr sooo viel. Aber trotzdem.

Die Horrorvorstellung beim Zero Waste ist für mich immer, dass ich dann keine Chips mehr essen könnte (doof, ne? Aber man verbindet mit gewissen Dingen halt so seine Vorstellungen). Als Zero Wastler kann man ja keine Chips mehr essen wegen der Verpackung die ja dann im Müll landet. Meine Zwillinge durften mit ihrer Schulklasse eine Fabrik besuchen, in welcher unter anderem auch Chips hergestellt werden. Und jetzt ratet Mal wie viele 250g Chipstüten (also die mittelgrossen Tüten sind das – nicht etwa die grossen 400-Grämmer) in der Schweizer pro Jahr und Person gegessen werden? Also ich esse da garantiert mehr…! (Die Antwort auf die Frage findet Ihr ganz unten am Ende dieses Beitrags, damit beim Raten hier nicht geschummelt wird :).)

So, nun ist es aber höchste Eisenbahn für Tipp Numero 4 auf dem Weg zu etwas weniger Müll:


Eigene Küchenkräuter auf der Küchenfensterbank. 





Wir haben bei unserem Daheim nur ein ganz kleines Stück Rasen mit wenigen Blumen darin (die Katzen – unter anderem auch unsere – liegen bevorzugt auf die Blumen drauf – scheint besonders bequem zu sein. Oder vielleicht mögen die auch den Duft. Oder sie tarnen sich darin bloss). Also kommen die Küchenkräuter in einen Topf auf die Fensterbank. Wenn ich unter anderem Rosmarin in dem Topf pflanze legen sich auch die Katzen nicht drauf habe ich rausgefunden (ätherische Öle scheinen die Kätzchen nicht so sehr zu mögen wie die Blumen). Sind die Kräuter auf der Fensterbank kann ich ausserdem sicher sein, dass sie nicht von einer Katze „markiert“ wurden.

Zurzeit habe ich Oregano (für die Pizza), Rosmarin (für die Bratkartoffeln) und Thymian (für den Salat) in meinem mini-Kräutergärtchen. Bei Oregano kaufe ich jeweils solchen mit eher grösseren Blättern. Das einzelne Blatt hat zwar im frischen Zustand weniger Aroma, aber die Blätter lassen sich einfacher zum Trockenen von den Stängeln lösen – und sind die Blätter erstmal getrocknet ist auch das Aroma darin konzentrierter.

Ich achte bei den Kräutern auch immer darauf, dass sie genügend rasch nachwachsen, so dass unser Bedarf gedeckt wird – oder sogar dass es mehr ist – dann kann ich einen Vorrat für den Winter anlegen :) und es sieht immer schön grün auf unserer Fensterbank aus.

Basilikum und Schnittlauch mag ich auch als Küchenkräuter.

So, hier noch ein kleiner Blick auf unsere Blümchen – es braucht gar nicht mal so viel Platz, um sich eine schöne Wohlfühloase einzurichten – eben ein richtiges mini-Gärtchen passend zu einer Minimalistin!






Ich schicke Euch an paar wundervolle Aromas übers Blog – das macht Lust aufs eigene min-Gärtchen, viel Spass damit!



*Ein Schweizer ist pro Jahr 4 Chipstüten à 250g, also rund ein Kilo pro Jahr.

Dienstag, 26. Mai 2015

Minimalist mit Familie – lohnt sich das überhaupt?


Eins ist mir im Rahmen meiner „Fertig entrümpelt!“-Aktion klar geworden: Entrümpeln in der Familie geht nicht so einfach wie entrümpeln als Single.

Dabei habe ich ja richtig Glück mit meinen Kindern und meinem Mann. Sie frönen zwar nicht dem minimalistischen Lebensstil – aber wenn’s mich glücklich macht, dass was weg kommt – na dann.

Bei meinem Mann musste ich zu Beginn sogar etwas aufpassen. Ein Satz nach dem Motto „Brauchen wir diese Nachttischen wirklich? Oder dieses…. (selber einsetzten)?“ und das erwähnte Möbelstück lag abends als ich von der Arbeit nach Hause kam bereits zerlegt im Keller. (Ihr seht, mein Mann ist der absolute „Macher“ – aber das ist einer der 17‘963 Gründe warum ich ihn so sehr liebe!)

Trotzdem: Bei meinem Projekt „Fertig entrümpelt!“ habe ich festgestellt: Würde ich alleine wohnen würde von den gemeinsam genutzten Dingen noch viel mehr rausfliegen. 

Es gibt ja viele verschieden Gründe sich für einen minimalistischen Lebensstil zu entscheiden. Für mich war das Ziel klar: Es fliegt so viel raus, bis der Haushalt für mich ruckzuck geht und ich zwischendurch auch ohne schlechtes Gewissen auf der Terrasse einen Smoothie geniessen kann, die Augen schliessen – relaxen pur sozusagen. Das hat auch prima geklappt.

Was der Minimalismus mir gebracht hat liegt auf der Hand. Aber hat mein minimalistischer Lebensstil auch Benefits für den Rest der Familie mitgebracht? (Schliesslich müssen die mein Rumgesülze zum Thema Minimalismus ertragen – da wäre es ja nur fair, wenn für den Rest der Familie bei der ganzen Sache auch was rausspringt, ne?). Aus meiner Sicht lässt sich diese Frage mit einem glasklaren „JA, HAT ES!“ beantworten. 

Hier was gemäss meinen Erfahrungen der Minimalismus für die ganze Familie gebracht hat:

Nr. 1: Mehr Zeit. Vorher wurden an den Wochenenden jeweils die nicht enden wollenden Haushaltaufgaben erledigt. Diese Zeiten sind passé. Der üblich anfallende Haushaltskram – Einkaufen, Waschen, Bügeln, Staubsaugen, Klo putzen, etc. – erledigt sich jetzt wie von selbst die Woche durch. Das heisst an den Weekends gibt’s jetzt gemeinsame Ausflüge mit der Familie. (Ich bin froh habe ich das hingekriegt zu einer Zeit, in der alle Kids noch gerne bei solchen Familienausflügen mit von der Partie sind.  Mir wird einmal mehr bewusst, was für eine tolle Familie ich doch habe *schmelz*).

Nr. 2: Mehr Geld. Als Minimalistin kaufe ich sehr viele Dinge die ich zwar schön finde (und von denen ich für den Blog sicher tolle Fotos machen könnte) dann trotzdem nicht. Einfach weil ich erkenne, dass das Dinge sind, die bei mir im Rahmen des  „Fertig entrümpelt!“-Projektes ja dann doch nur wieder in der Kategorie „das kann weg“ landen würden. Diese Haltung hat mein Mann von mir angenommen. Also sparen wir doppelt. Und damit kommen wir zum Punkt 3:

Nr. 3: Mehr Einfachheit – nicht nur für Dich, auch für den Rest der Familie. Minimalismus ist ansteckend. Als ich zum Beispiel meinen Kleiderschrank ausgemistet habe, stand plötzlich mein Mann daneben und hat auch gleich seine Kleiderschrankhälfte ausgemistet. Ihr könnt das an Euch selbst testen, indem Ihr eine Folge „Der Trödeltrupp“ guckt. Also ich kriege da jedes Mal Lust zum Entrümpeln, wenn ich so eine Sendung gucke… (ich habe ja jetzt die Zeit dafür, siehe Nr. 1).

Nr. 4: Mehr Zufriedenheit. Als Minimalisten sehe ich vieles lockerer. Unter Umständen will man vorher (also vor dem Minimalismus) mit dem Strom schwimmen, die neuesten Gadgets haben, immer auf dem Laufenden und überall dabei sein. Minimalismus zieht unter diese Haltung einen Schlussstrich. Man lässt sich weniger von der Meinung der Masse steuern sondern horcht wieder viel mehr in sich selbst hinein. Plötzlich ist ganz anderes wichtig: In erster Linie Dinge, die Dich glücklich machen – und nicht Dinge, die Dich vor anderen gut dastehen lassen. (Ich sage ja nicht, dass es nicht toll ist beides zu haben.) Für mich brachte das vor allem in Fragen der Kindererziehung viele neue Erkenntnisse, welche uns in der Familie das Leben deutlich leichter machen.

Nr. 5: Weniger Stress. Und das aus den unterschiedlichsten Gründen. Also eigentlich aus allen, die ich oben bereits erwähnt habe.

Das sind meine Erfahrungen, die ich mit dem Minimalismus gemacht habe – und jeden Tag noch immer mache. Noch habe ich ja noch nicht ganz fertig entrümpelt. Aber bald =).

Ich wünsch Euch noch eine ganz schöne, zufrieden Woche mit wenig Stress und gaa-anz viel Leichtigkeit!

Montag, 18. Mai 2015

Welches ist Deine minimalistische „Knacknuss“? & Part 4 von 12 beim Projekt „Fertig entrümpelt!“: Das Badezimmer



Es gibt ja mehrere gute Gründe Dinge nicht wegzugeben sondern zu behalten. Auf meinem Weg zum Minimalismus bin ich dabei hauptsächlich vier verschiedenen solcher „Knacknüssen“ begegnet, die mich zögern liessen, ungenutzte Dinge einfach so aus unserem Haushalt zu verbannen. Heute verrate ich Euch, welche Knacknuss mir persönlich am meisten zu schaffen macht. Nicht doll – also nicht so fest, dass sie mich vom Minimalismus abhalten würde - aber trotzdem ist sie präsent bei meinem Entrümpeln. Blöderweise ist es aus meiner Sicht auch noch gerade die peinlichste der vier „Knacknüsse“. Hier sind sie:

Man will nicht verschwenderisch sein. In alle Dinge, die man so Besitz hat man investiert: Geld, Zeit oder vielleicht einfach Glück. Klar will man das nicht einfach wegwerfen oder weitergeben. Ich behalte keine Dinge nur aus diesem Grund, wenn ich sie nicht wirklich nutze. Da ich mir bewusst bin, dass mich diese Dinge weiterhin was Kosten: Raum, Zeit, Geld. Deshalb heisst es bei mir: Fort damit. Solche Dinge sind übrigens keines Falls "verschwendet" wenn man sie weggibt. Ganz nach dem Motto „When you loose don’t loose the lesson" (Mahatma Gandhi). Wenigstens hab’ ich was dabei gelernt: Nur weil man was haben kann, muss man trotzdem nicht gleich “Ja, ich will!“ dazu sagen…

Man will sich wappnen für Notzeiten. Das ist wohl für jeden nachvollziehbar, dass man gewappnet sein will für den Notfall. Die Kunst dabei ist, dass man das richtige Mass beim Hamstern für den Notfall nicht verliert. Als ich meiner Mutter das erste Mal von meiner Minimalismus-Idee erzählte meinte sie gleich „Aber weisst Du, nicht dass Du mir das Silberbesteck, welches Du zu Deiner Geburt gekriegt hast weggibst. In Notzeiten kannst Du das ja dann vielleicht noch verkaufen.“ Seien wir ehrlich – wenn die Not meiner Familie so gross sein sollte, dass ich verzweifelt das Silberbesteck (dass ich übrigens noch nie genutzt habe in all den Jahren - auch wenn es wirklich schön ist) zu verkaufen versuche – dann wird mir das wohl auch nicht mehr wirklich viel nutzen. (Das Silberbesteck werde ich jetzt mal meiner Mutter übergeben.)

Man will die Erinnerung nicht verlieren. Viele Dinge verbinden wir mit wundervollen Emotionen an Vergengenes, das schön war, uns berührt hat. Klar ist es schön, wenn man was hervorkramt und der Zauber der Vergangenheit ist sofort wieder da. Bei solchen Dingen fällt es mir aus zwei Gründen leicht, diese wegzugeben: Erstens muss ich keine Angst mehr haben, solche Dinge zu verlieren, wenn ich mich freiwillig davon getrennt habe (warum nur haben wir uns so teure Eheringe gekauft? Wenn ich was verliere, dann sind es Fingerringe!). Zweitens will ich nicht in Erinnerungen an tolle Zeiten schwelgen. Ich will solche Zeiten im Hier und Jetzt erleben. Ich will in der Gegenwart leben – nicht in der Vergangenheit! Das einzige was ich aufbewahre sind Fotos. Und davon möglichst auch nur die welche mir gefallen. Wenn man jeden Augenblick seines Lebens auf Teufel komm raus festzuhalten versucht hat man ja keine Hand mehr frei um neue schöne Momente in Empfang zu nehmen. Dass das  Hier und Jetzt stimmt ist mir persönlich wichtiger.

Man will zeigen, was man hat. So. Das ist die letzte Knacknuss. Und die, welche mir beim Minimalismus am meisten zu schaffen macht *jaichschämmichjaschon*. Das liegt wohl einfach mit meiner Mentalität zusammen. Meine Eltern kommen aus einem Land, das fragt man die Gäste ständig, ob sie was zu essen haben wollen. Und wenn sie nein sagen, tischt man doppelt so viel auf. Bis sie essen. Nur das Beste ist gut genug. Irgendwie kollidiert diese Idee mit meinem Minimalismus zwischendurch so ein Bisschen. Aber etwas ist ja immer stimmt’s?

Welches ist Eure „Knacknuss“? Welcher Minimalismus-Knacknuss-Typ (kurz: MKT) seid ihr? Na?
Natürlich gibt es auch Mischtypen…vielleicht sollte ich mal so einen Multiple-Choice-Test zu dem Thema kreieren nach dem Motto „Welches ist Ihre Knacknuss?“. Was meint Ihr dazu?

So, und hier jetzt noch kurz meine Bilanz zum Entrümpeln des Badezimmers. Das Projekt „Fertig entrümpelt“ läuft bei mir auf Hochtouren – zurzeit vorwiegend auf dem Dachboden und beim Papierkram ( na das ist echt ein elend, sag' ich Euch. Aber wenn es gamacht ist, ist es toll). Hier nun aber die Daten zum Badezimmer:

Besitztümer, die mir gehören: Ein Kamm, ein Rasierer, ein Handspiegel, ein kleines Necessaire für meine Schminksachen.

Ich habe beschlossen, Verbrauchsgegenstände wie Zahnpaste und Cremes nicht zu zählen. Schminktechnisch benutze ich zurzeit praktisch nix (ein Abdeckstift und ein Eyeliner). Allerdings kann das schnell mal mehr werden (gehe auf die 40 zu und habe zwischendurch schon so meine Faltenreichen Morgen – da könnte sich durchaus eine Krise anbahnen die mich dazu verleitet spontan eine Menge Makeup Zubehör zu kaufen – mal gucken wie sich das weiterentwickelt).

Gemeinsam benutzte Dinge, die ich auch besitzen würde, wenn ich alleine wohnen würde: eine Haarbürste, ein Behälter für die Zahnbürste/Zahnpasta, ein Behälter für verschiedenes, ein Thermometer, eine Pinzette, zwei Nagelfeilen, eine Nagelschere, eine Klobürste, eine Personenwaage, ein grosses Necessaire für Ersatzzahnbürsten und Zahnpasta, ein Wäschekorb, drei Badetücher, drei Duschtücher/Handtücher, ein Seifenspender, ein Abfalleimer.

Somit wäre ich was meine eigenen Besitztümern anbelangt bei 121 (Schlafbereich) + 16 (Büroecke) + 9 (Gästebad) + 4 (Badezimmer) = 150 Dingen angelangt.
Bei den gemeinsam genutzten Dingen sind es dann 9  (Schlafbereich) + 44 (Büroecke) + 9 (Gästebad) + 20  (Badezimmer) = 82 Dingen angelangt.

Das sind alles zusammen 232 Dinge. Oder 2.32% von insgesamt 10‘000 Dingen, die ein Durchschnittsmensch in unseren Breitengraden so besitzt.
Noch hört sich das alles nach ganz schön wenig an…na ich bin dann mal gespannt, was in der Küche so auf mich zukommt.

Na – und wie sieht’s bei Euch mit dem Entrümpeln so aus?