Letztens habe ich endlich die Zeit gefunden puncto
Müllbergen etwas zu recherchieren. Was ich bereits vorher wusste: Wir Schweizer sind
Europameister in der Abfallproduktion.
Pro Jahr produziert ein Schweizer satte 694 kg Haushaltmüll –
und zwar vom Baby bis zur Grossmutter. Seit dem Jahr 2006 hat sich da nicht
viel zum Besseren geändert, da waren es 709 Kg Müll pro Kopf – davon 70 35L
Müllsäcke die in der Müllverbrennungsanlage landen. (An welcher Stelle Ihr steht – falls Ihr in
Europa lebt – könnt Ihr hier *klick* nachgucken.)
Das heisst als, dass wir in unserer Familie mit 5 Personen theoretisch
350 35L Säcke mit Müll pro Jahr produzieren. In Tat und Wahrheit sind das bei
uns etwa nur 55 solcher Säcke – also nur 1/7 vom üblichen Durchschnitt – und ich
finde es immer noch viel.
Das heisst für mich aber auch, dass wir wohl schon eine
ganze Mange in unserem Haushalt tun, das dazu beiträgt, den Müllberg unserer
Familie nicht allzu stark anwachsen zu lassen. Deshalb werde ich mich umgucken,
was wir zu Hause denn wohl etwas anders machen als andere, dass zu dieser
Reduktion unseres Müllbergs mit beiträgt. Mal ehrlich – wenn alle Schweizer
theoretisch so leben würden wie wir in unserer Familie, würde das heissen, dass
unser Müllberg in der Schweiz locker um 2/3 reduziert werden würde. Locker! Und
wir wären dann in dieser Liste hier *klick* (Stand von 2012) auf dem letzten Platz (für einmal
eine Rangliste, bei der es erstrebenswert ist, an letzter Stelle zu stehen).
Am extremsten finde ich ja, dass ich bei uns in der Familie
bisher überhaupt nicht das Gefühl habe, dass wir uns irgendwie einschränken um
den Abfallberg zu reduzieren. Meine Eltern zum Beispiel. Die produzieren allerhöchstens 1/7 von dem Abfall, den
wir hier bei uns zu Hause verursachen. *kurze Blogpause* So, bin zurück, habe
schnell meine Mama angerufen: Ein 17L-Müllsack reicht bei ihnen mindestens 4
Wochen. Tja. Okay, sie sind nur zu zweit und im Alter isst man ja nicht mehr
sooo viel. Aber trotzdem.
Die Horrorvorstellung beim Zero Waste ist für mich immer,
dass ich dann keine Chips mehr essen könnte (doof, ne? Aber man verbindet mit gewissen Dingen halt so seine Vorstellungen). Als Zero Wastler kann
man ja keine Chips mehr essen wegen der Verpackung die ja dann im Müll landet. Meine
Zwillinge durften mit ihrer Schulklasse eine Fabrik besuchen, in welcher unter anderem
auch Chips hergestellt werden. Und jetzt ratet Mal wie viele 250g Chipstüten (also
die mittelgrossen Tüten sind das – nicht etwa die grossen 400-Grämmer) in der
Schweizer pro Jahr und Person gegessen werden? Also ich esse da garantiert mehr…!
(Die Antwort auf die Frage findet Ihr ganz unten am Ende dieses Beitrags, damit
beim Raten hier nicht geschummelt wird :).)
So, nun ist es aber höchste Eisenbahn für Tipp Numero 4 auf
dem Weg zu etwas weniger Müll:
Eigene Küchenkräuter auf der Küchenfensterbank.
Wir haben
bei unserem Daheim nur ein ganz kleines Stück Rasen mit wenigen Blumen darin
(die Katzen – unter anderem auch unsere – liegen bevorzugt auf die Blumen drauf
– scheint besonders bequem zu sein. Oder vielleicht mögen die auch den Duft.
Oder sie tarnen sich darin bloss). Also kommen die Küchenkräuter in einen Topf
auf die Fensterbank. Wenn ich unter anderem Rosmarin in dem Topf pflanze legen
sich auch die Katzen nicht drauf habe ich rausgefunden (ätherische Öle scheinen die Kätzchen nicht so
sehr zu mögen wie die Blumen). Sind die Kräuter auf der Fensterbank kann ich
ausserdem sicher sein, dass sie nicht von einer Katze „markiert“ wurden.
Zurzeit habe ich Oregano (für die Pizza), Rosmarin (für die
Bratkartoffeln) und Thymian (für den Salat) in meinem mini-Kräutergärtchen. Bei
Oregano kaufe ich jeweils solchen mit eher grösseren Blättern. Das einzelne Blatt hat zwar im
frischen Zustand weniger Aroma, aber die Blätter lassen sich einfacher zum Trockenen
von den Stängeln lösen – und sind die Blätter erstmal getrocknet ist auch das
Aroma darin konzentrierter.
Ich achte bei den Kräutern auch immer darauf, dass sie
genügend rasch nachwachsen, so dass unser Bedarf gedeckt wird – oder sogar dass
es mehr ist – dann kann ich einen Vorrat für den Winter anlegen :) und es sieht immer schön grün auf unserer Fensterbank aus.
Basilikum und Schnittlauch mag ich auch als Küchenkräuter.
So, hier noch ein kleiner Blick auf unsere Blümchen – es braucht
gar nicht mal so viel Platz, um sich eine schöne Wohlfühloase einzurichten –
eben ein richtiges mini-Gärtchen passend zu einer Minimalistin!
Ich schicke Euch an paar wundervolle Aromas übers Blog – das
macht Lust aufs eigene min-Gärtchen, viel Spass damit!
*Ein Schweizer ist pro Jahr 4 Chipstüten à 250g, also
rund ein Kilo pro Jahr.