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Dienstag, 26. Mai 2015

Minimalist mit Familie – lohnt sich das überhaupt?


Eins ist mir im Rahmen meiner „Fertig entrümpelt!“-Aktion klar geworden: Entrümpeln in der Familie geht nicht so einfach wie entrümpeln als Single.

Dabei habe ich ja richtig Glück mit meinen Kindern und meinem Mann. Sie frönen zwar nicht dem minimalistischen Lebensstil – aber wenn’s mich glücklich macht, dass was weg kommt – na dann.

Bei meinem Mann musste ich zu Beginn sogar etwas aufpassen. Ein Satz nach dem Motto „Brauchen wir diese Nachttischen wirklich? Oder dieses…. (selber einsetzten)?“ und das erwähnte Möbelstück lag abends als ich von der Arbeit nach Hause kam bereits zerlegt im Keller. (Ihr seht, mein Mann ist der absolute „Macher“ – aber das ist einer der 17‘963 Gründe warum ich ihn so sehr liebe!)

Trotzdem: Bei meinem Projekt „Fertig entrümpelt!“ habe ich festgestellt: Würde ich alleine wohnen würde von den gemeinsam genutzten Dingen noch viel mehr rausfliegen. 

Es gibt ja viele verschieden Gründe sich für einen minimalistischen Lebensstil zu entscheiden. Für mich war das Ziel klar: Es fliegt so viel raus, bis der Haushalt für mich ruckzuck geht und ich zwischendurch auch ohne schlechtes Gewissen auf der Terrasse einen Smoothie geniessen kann, die Augen schliessen – relaxen pur sozusagen. Das hat auch prima geklappt.

Was der Minimalismus mir gebracht hat liegt auf der Hand. Aber hat mein minimalistischer Lebensstil auch Benefits für den Rest der Familie mitgebracht? (Schliesslich müssen die mein Rumgesülze zum Thema Minimalismus ertragen – da wäre es ja nur fair, wenn für den Rest der Familie bei der ganzen Sache auch was rausspringt, ne?). Aus meiner Sicht lässt sich diese Frage mit einem glasklaren „JA, HAT ES!“ beantworten. 

Hier was gemäss meinen Erfahrungen der Minimalismus für die ganze Familie gebracht hat:

Nr. 1: Mehr Zeit. Vorher wurden an den Wochenenden jeweils die nicht enden wollenden Haushaltaufgaben erledigt. Diese Zeiten sind passé. Der üblich anfallende Haushaltskram – Einkaufen, Waschen, Bügeln, Staubsaugen, Klo putzen, etc. – erledigt sich jetzt wie von selbst die Woche durch. Das heisst an den Weekends gibt’s jetzt gemeinsame Ausflüge mit der Familie. (Ich bin froh habe ich das hingekriegt zu einer Zeit, in der alle Kids noch gerne bei solchen Familienausflügen mit von der Partie sind.  Mir wird einmal mehr bewusst, was für eine tolle Familie ich doch habe *schmelz*).

Nr. 2: Mehr Geld. Als Minimalistin kaufe ich sehr viele Dinge die ich zwar schön finde (und von denen ich für den Blog sicher tolle Fotos machen könnte) dann trotzdem nicht. Einfach weil ich erkenne, dass das Dinge sind, die bei mir im Rahmen des  „Fertig entrümpelt!“-Projektes ja dann doch nur wieder in der Kategorie „das kann weg“ landen würden. Diese Haltung hat mein Mann von mir angenommen. Also sparen wir doppelt. Und damit kommen wir zum Punkt 3:

Nr. 3: Mehr Einfachheit – nicht nur für Dich, auch für den Rest der Familie. Minimalismus ist ansteckend. Als ich zum Beispiel meinen Kleiderschrank ausgemistet habe, stand plötzlich mein Mann daneben und hat auch gleich seine Kleiderschrankhälfte ausgemistet. Ihr könnt das an Euch selbst testen, indem Ihr eine Folge „Der Trödeltrupp“ guckt. Also ich kriege da jedes Mal Lust zum Entrümpeln, wenn ich so eine Sendung gucke… (ich habe ja jetzt die Zeit dafür, siehe Nr. 1).

Nr. 4: Mehr Zufriedenheit. Als Minimalisten sehe ich vieles lockerer. Unter Umständen will man vorher (also vor dem Minimalismus) mit dem Strom schwimmen, die neuesten Gadgets haben, immer auf dem Laufenden und überall dabei sein. Minimalismus zieht unter diese Haltung einen Schlussstrich. Man lässt sich weniger von der Meinung der Masse steuern sondern horcht wieder viel mehr in sich selbst hinein. Plötzlich ist ganz anderes wichtig: In erster Linie Dinge, die Dich glücklich machen – und nicht Dinge, die Dich vor anderen gut dastehen lassen. (Ich sage ja nicht, dass es nicht toll ist beides zu haben.) Für mich brachte das vor allem in Fragen der Kindererziehung viele neue Erkenntnisse, welche uns in der Familie das Leben deutlich leichter machen.

Nr. 5: Weniger Stress. Und das aus den unterschiedlichsten Gründen. Also eigentlich aus allen, die ich oben bereits erwähnt habe.

Das sind meine Erfahrungen, die ich mit dem Minimalismus gemacht habe – und jeden Tag noch immer mache. Noch habe ich ja noch nicht ganz fertig entrümpelt. Aber bald =).

Ich wünsch Euch noch eine ganz schöne, zufrieden Woche mit wenig Stress und gaa-anz viel Leichtigkeit!

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