Als nächster Schritt kommt bei unserem 50%-Waste Projekt der
Klassiker: Möglichst alles unverpackt einkaufen und keinen unnötigen Müll
anschleppen. Da ich wie angekündigt in kleinen sachten Schritten bei dem Projekt
vorgehen will (schliesslich soll sich ja die ganze Familie daran gewöhnen) fangen wir mit
etwas Leichtem hierbei an: Früchte &Gemüse.
Mein letzter Einkauf im Supermarkt direkt nach unseren
Ferien hat mich etwas ins Grübeln gebracht: Ich habe bewusst darauf geachtet,
möglichst unverpackt einzukaufen. Dabei habe ich festgestellt, dass wir echt
schon ziemlich „unverpackt“ einkaufen. Jetzt frage ich mich woher denn dann
unsere allwöchentlichen 35L Müll herkommen? Na, das wird sich ja zeigen…
Ich habe bei meinem letzten Einkauf dann auch gleich versucht
den Käse unverpackt an der Theke zu kaufen. Und bin kläglich gescheitert. Der
Käse war zum Schluss etwa dreifach mehr verpackt als wenn ich den aus dem
Kühlregal genommen hätte. Die Verkäuferin hat sich gefühlte 100mal
entschuldigt: „Sind halt unsere Vorschriften. Beim Fleisch ist’s noch ärger –
da müssen die verschiedenen Fleischsorten getrennt verpackt werden…!“ Nun was
soll ich sagen? Ich hatte ein schlechtes Gewissen die nette Verkäuferin mit
meinem Wunsch „Bitte den Käse nicht einpacken!“ so in Verlegenheit gebracht zu
haben…nun, jetzt sind ja erstmal nur Früchte &Gemüse dran…
Ich habe eigene Beutel, um darin selbst abgewogenes, das man im Supermarkt unverpackt kaufen kann zu verstauen.
Auf einige der Gemüse werde ich verzichten, bis wir die
selbst in unserem Garten frisch vom Beet ernten können (ist eh leckerer), weil
es die im Supermarkt nicht unverpackt gibt. Cherry Tomaten zum Beispiel. Es gab
im Laden mal den Versuch, die ohne Plastik nur in Karton zu verpacken,
allerdings haben sie das wieder eingestellt – da sind dann wohl zu viele Tomaten
„verlorengegangen“ und die Leute haben sich beschwert. Ich habe die
Cherrytomaten trotz Plastikverpackung immer gekauft, weil die Kinder die so
gerne essen…und wenn die Kinder schon mal ein Gemüse gern haben…
Aber jetzt gibt’s halt grössere Tomaten aus dem Supermarkt –
unverpackt. Die werden sie hoffentlich genauso lieben lernen…
Einzig für Kartoffeln und Salat werde ich definitiv eine Alternative finden müssen, bis wir wieder eigene aus dem Garten haben. Nun –
dann werde ich mich wohl auf dem Markt in der Hauptstadt auf die Suche machen…ich
gestehe: bis jetzt kaufe ich bequem im Supermarkt ein. Ein Weg hin und zurück,
basta.
Allerdings freue ich mich auch ein bisschen auf die „neuen“
Läden, die ich demnächst wohl häufiger aufstöbern und besuchen werde um das
eine oder andere unverpackt einkaufen zu können…. Ich lieee-ebe
Delikatessenfachgeschäfte…ob’s dann viel teurer wird? Ich bin gespannt, wie sich
das ganze bei uns entwickelt.
Beim 50%-Waste Projekt wird sich bei uns viel ums Essen
drehen merke ich gerade – ist halt das was man hauptsächlich so einkauft jede
Woche.
.....
Ooohh – dieser Post hat mich hungrig gemacht und ich war
zwischendurch in der Küche was leckeres vorbereiten für`s Abendessen:
Couscoussalat mit frischem Gemüse (rote und gelbe Paprika und Zucchetti), dazu ganz
viel Dipp aus Sauerrahm und Knoblauch mit Kräutern abgeschmeckt (Knoblauch und
Kräuter nach Gusto).
Dazu habe ich kleine Fladenbrote gebacken. Ich habe mir
spontan ein Rezept dafür aus dem Internet herausgesucht – aber das Rezept war
eine kleine Katastrophe, die Anteile Wasser und Mehl waren völlig daneben und
die Backzeit stimmte irgendwie auch nicht….
Hier mein angepasstes Rezept dafür (hoffe das stimmt alles
so) – am Ende sind die Dinger ganz lecker geworden – musste sie gerade eben
gegenüber meinem Sohnemann verteidigen, damit für’s Abendessen noch welche
übrig sind:
Zutaten:
230g Weissmehl
1.4 dl warmes Wasser
1 TL Trockenhefe
¼ TL Salz
2 EL Olivenöl
Alle Zutaten bis und mit dem Olivenöl mischen und zu einem
glatten Teig verarbeiten. Gemäss Rezept sollte man das ganze 10 Minuten gehen
lassen (bei mir wurde es etwa eine Stunde. Ich habe kurz noch die Kleinste zu
Ihrem KiGA-Freund gebracht und mich mit dem Mami verquatscht). Dann etwa 12
Kugeln aus dem Teig formen und diese zu runden Fladen von ca. 3mm Dicke
auswallen. Die Fladen mit etwas Olivenöl bestreichen und mit Salz und Kräutern
(ich habe Rauchsalz und Oregano genommen) bestreuen. Im vorgeheizten Ofen ca. 12-15
Minuten in der oberen Ofenhälfte goldbraun backen.
Und jetzt? Geniessen!
Übrigens: Mir scheint schon jetzt, dass wir weniger Müll
haben als üblich…das ist wohl das Bewusstsein über das 50%-Waste Projekt in
unserer Familie. Plötzlich werden Joghurtbecher in ihre Plastik-, Papier- und Aluanteile
zerlegt und getrennt entsorgt…na dann wollen wir mal hoffen, dass das weiterhin
so bleibt und nicht nur so eine vorübergehende "Anfangseuphorie" ist!
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