Egal, wie fest überzeugt ich auch vom minimalistischen
Lebensstil bin, manchmal fällt es mir echt schwer etwas wegzugeben. Obwohl ich
haargenau weiss, dass ich es nicht brauche. Ganz und gar nicht.
Und zeitweise kommt es mir vor wie ein kleiner „Adrenalinkick“,
wenn ich etwas fortgebe. Das „hört“ sich jetzt so niedergeschrieben irgendwie
doof an – aber wie soll man dieses Gefühl besser beschreiben? Wenn man kurz
davor ist etwas wegzugeben, das man garantiert nicht mehr braucht, und doch ist
da dieses Teufelchen, dass auf der linken Schulter lauert und Dir ins Ohr
raunt: „Tu‘s nicht, du könntest es bereuen! Vielleicht brauchst Du es ja doch
plötzlich noch. Was ist, wenn schwierigere Zeiten auf Dich zukommen?“. Mich
erinnern diese Situationen dann immer an das Teufelchen, dass jeweils auf
meiner rechten Schulter sitzt kurz bevor ich mit einer waghalsigen Achterbahn fahre
(oder nehmt eine andere für Euch mit Adrenalinausschüttung verbundene Situation
- ich bin da ziemlich zart besaitet seit
ich Mama geworden bin) und mir ebenfalls ins Ohr flüstert: “Tu’s nicht, du
könntest es bereuen! Was ist wenn das Ding zusammenstürzt, oder die
Sicherheitsgurte nicht halten?“. (Geht das eigentlich nur mir so oder kennt ihr
so was auch – ich meine jetzt das Achterbahn fahren*grübel*?). Echt jetzt. So
in etwa ist das bei mir bei einigen Dingen, bevor ich sie weggeben, sprich, „loslassen“
kann.
Und überhaupt – wo bleiben eigentlich all die lieben
Engelchen mit ihrer Unterstützung? Halten die etwa alle ein gemütliches Nickerchen
auf Wolke sieben? Die haben den Minimalismus wohl schon ganz und gar
verinnerlicht…*hrmpf*.
Das ist manchmal ein echt langwieriger Prozess (gefolgt von „am
liebsten würde ich jetzt gleich alles auf einmal rausschmeissen“). Wieso nur um
Himmels Willen hängt man so sehr an seinem Hab und Gut? Was hat sich die
Natur bei der Entwicklung dieser Emotionen gedacht? Einen evolutionären Vorteil
muss dieses Festhalten und Verteidigen von Dingen auf die man bei genauerem
betrachten ohne mit der Wimper zu zucken verzichten kann ja haben – sonst wären
diese Emotionen ja wohl nicht so fest in uns verankert, oder!? Ich setzte jetzt
mal voraus, dass das nicht nur mir so geht. Und ich arbeite ja hier daran.
Was ich tue, um in so einem Fall die Teufelchen erfolgreich
von meinen Schultern zu verscheuchen? Ich hole mir INSPIRATION.
Wo? Na - im Netz. Ist einer der Gründe für diesen Blog. Hoffe, er erfüllt auch seinen Zweck ;-) .
Wo genau? Zum Beispiel Google ich nach „tiny houses“.
Ich LIEBE diese schnuckeligen Häuschen!
- Weil sie so klein sind.
- Weil sich die Hausarbeit darin ruck-zuck erledigen lässt.
- Weil ich es in so einem Häuschen garantiert endlich mal schaffen würde, ALLES so eingerichtet zu haben, wie ich mir das vorstelle.
- Weil sie zu unglaublicher Kreativität inspirieren.
- Weil sie erschwinglich sein können. Theoretisch kann man so ein Häuschen GANZ kaufen und man hat dann freie Logie. Das möchte‘ ich mal haben. Irgendwie irre anzunehmen, man zahlt Geld für ein Stückchen Land und dann gehört es einem ganz und gar und man ist keinem mehr dafür monatlich etwas schuldig (ausser natürlich die Steuern die anfallen).
Toll. Ich beschwere mich hier gerade, weil ich unser Heim zu
gross finde. Richtig minimalistisch eben ;-).
ICH WILL AUCH SO EIN HAUS. In dem der Haushalt ruck-zuck erledigt ist.
Und schon hat es geklappt: Die Entrümpelmotivation ist
wieder zurück, alle Teufelchen haben sich verkrochen – weiter geht’s.
Hier eine Seite, wo ihr selbst nach Eurem Tiny-Home-Favoriten suchen und Euch dabei
Inspiration holen könnt. Man muss sich ja nicht
selbst so ein Häschen wünschen – es reicht aus meiner Sicht der blosse Anblick/Gedanke
daran, mit wie wenig man eigentlich auskommen könnte, um sich zu einem
einfacheren Leben inspirieren zu lassen.
Ich könnte mir ewig diese süssen Tiny Homes angucken. Jetzt ist aber Schluss damit: Ich bin dann mal weg - entrümpeln. Schliesslich sollte unser Hab und Gut ja dann auch mal in so ein Häuschen rein passen - wenn wir denn mal eines bauen sollten - oder?!
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