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Sonntag, 6. April 2014

Entrümplungsaufgabe #9: Konten, Karten & Klubmitgliedschaften



Das liebe Geld. Geld ist eine tolle Erfindung. Deshalb heisst die Entrümplungsaufgabe diese Woche:


  •  Bankkonten auflösen und zusammenlegen, die nicht benötigt werden. Damit werden der Verwaltungsaufwand und der Papierkrieg reduziert und die Steuererklärung ist dann die nächsten Jahre auch um einiges schneller ausgefüllt ;-). Ausserdem lassen sich unter Umständen Kontoführungsgebühren sparen.
  • Jene Mitglieds-/Prozentkarten aus Lebensmittelläden und anderen Geschäften welche wir nicht regelmässig nutzen abmelden. Da diese nur unnötige Werbung mit noch unnötigere Versuchungen mit sich bringen. Jene welche wir regelmässig nutzen soweit möglich auf dem iPhone ablegen, so dass man die Dinger auch dabei hat, wenn man im Laden steht.(Dafür gibt's ja inzwischen ein paar äusserst praktische Apps).
  • Unbenutzte Klub- und Vereinsmitgliedschaften (und wenn ich schon dabei bin auch Abos von ungelesenen Zeitschriften) endlich kündigen. Der gute Vorsatz mit den regelmässigen Besuchen im Fitnesscenter lässt sich auch durch Joggen im Wald/Park ersetzten. Ist eh viel schöner draussen, find‘ ich. Oder aber im Winter mit einem 10er Abo für’s Schwimmen im Hallenbad. Ist günstiger als ein ungenutztes Jahres Abo und läuft in der Regel nicht ungenutzt nach einem Jahr aus.


Das Geld eine tolle Erfindung ist hat bereits der Minmalismus-Pionier Henry David Thoreau gesagt.

Und es stimmt. Stellt Euch mal vor, was wir alles auf den Markt schleppen müssten, um es dort gegen die Objekte unserer Begierde umzutauschen. Und was, wenn jene, welche die Objekte unserer Begierde anbieten, nicht gegen unseren – in ihren Augen Krempel – nicht tauschen wollten?

Das wäre ja schon eine schwierige Sache. Also fertig mit dem Gezeter gegen Geld. Das Prinzip Geld ist an und für sich eine tolle Erfindung.

Das Problem ist ein ganz anderes: Wenn wir was verkaufen, dass uns lieb und teuer ist, fragen wir uns doch im Nachhinein oft: Hätte ich eine höhere Geldsumme dafür verlangen können? Habe ich vielleicht doch „unter Wert“ verkauft?

Wenn wir was kaufen wollen, sind unsere Gedanken um 180° gedreht: Hätte ich es irgendwo in besserer Qualität zu einem günstigeren Preis kriegen können?

Der Frust und die mit dem Frust verbundene Ausschüttung von Stresshormonen ist vorprogrammiert; denn die Antwort auf diese Frage lautet in der Regel „JA!“ . Zum Beispiel wenn man nur genug Zeit verstreichen lässt und die Angebote fleissig weiterverfolgt.

Alles ist uns zu teuer. Achtet Euch mal darauf, wie oft die Diskussionen bei dem Thema Geld genau in diese Richtung laufen. Selbst wenn wir nicht am Existenzminimum leben und wir uns die meisten Objekte unserer Begierde für genau DEN Preis den sie haben ohne mit der Wimper zu zucken leisten können. Bei solchen Diskussionen ist meine Antworte nicht selten: Nö, für mich stimmt das nicht. Ich finde den Preis dafür viel zu niedrig.

Wenn es darum geht, zu entscheiden, ob etwas für meinen Geschmack den „richtigen Preis“ hat - ja es ist wahr: Was der richtige/angemessene Preis für etwas ist, ist eine zum grossen Teil rein subjektive und von den Lebensumständen des Urteilenden abhängige Grösse – stelle ich jeweils folgende zwei Überlegungen an:

  1. Für welchen Preis würde ich das verkaufen, wenn ich es selbst herstellen/beschaffen müsste?
  2.  Kriegen alle an der Herstellung/Beschaffung beteiligten Menschen den angemessenen Lohn für Ihren Beitrag?
Bei den meisten Dingen, die ich denn so kaufe, finde ich persönlich, dass sie den richtigen Preis haben oder sogar eher zu billig sind. Da gibt es so einige Gemüse- und Früchtesorten in unserem Gärtchen das wir seit letztem Jahr haben, die wir gehegt, gepflegt haben und auch ernten durften, mir aber doch so ein bisschen die Augen bezüglich der angemessenen Preise dieser Köstlichkeiten geöffnet haben…bei der Wasserschlepperei und Unkrautjäterei, die wir hatten! Der Genuss unserer Ernte war dafür umso grösser. Und natürlich wurde plötzlich viel pingeliger darauf geachtet, dass möglichst nix von den kostbaren Erträgen in den Mülleimer wandert.

Wenn man Dinge zu billig einkauft und auch ständig darauf gepocht wird, dass alles noch viel, viel billiger sein sollte, tragen wir dazu bei, dass ALLES BILLIGER WIRD: Auch die Art und Weise, wie wir Menschen untereinander und mit unseren Ressourcen umgehen.

Also, versucht doch mal bei Eurem nächsten Einkauf die Preise aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Interessanter wird’s wenn ihr zu zweit oder mit der Familie unterwegs seid. Dan könnt ihr Eure Preise mal vergleichen….

Viel Spass bei Eurem nächsten Einkauf!


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