Das liebe Geld. Geld ist eine tolle Erfindung. Deshalb
heisst die Entrümplungsaufgabe diese Woche:
- Bankkonten auflösen und zusammenlegen, die nicht benötigt werden. Damit werden der Verwaltungsaufwand und der Papierkrieg reduziert und die Steuererklärung ist dann die nächsten Jahre auch um einiges schneller ausgefüllt ;-). Ausserdem lassen sich unter Umständen Kontoführungsgebühren sparen.
- Jene Mitglieds-/Prozentkarten aus Lebensmittelläden und anderen Geschäften welche wir nicht regelmässig nutzen abmelden. Da diese nur unnötige Werbung mit noch unnötigere Versuchungen mit sich bringen. Jene welche wir regelmässig nutzen soweit möglich auf dem iPhone ablegen, so dass man die Dinger auch dabei hat, wenn man im Laden steht.(Dafür gibt's ja inzwischen ein paar äusserst praktische Apps).
- Unbenutzte Klub- und Vereinsmitgliedschaften (und wenn ich schon dabei bin auch Abos von ungelesenen Zeitschriften) endlich kündigen. Der gute Vorsatz mit den regelmässigen Besuchen im Fitnesscenter lässt sich auch durch Joggen im Wald/Park ersetzten. Ist eh viel schöner draussen, find‘ ich. Oder aber im Winter mit einem 10er Abo für’s Schwimmen im Hallenbad. Ist günstiger als ein ungenutztes Jahres Abo und läuft in der Regel nicht ungenutzt nach einem Jahr aus.
Das Geld eine tolle Erfindung ist hat bereits der
Minmalismus-Pionier Henry David Thoreau gesagt.
Und es stimmt. Stellt Euch mal vor, was wir alles auf den
Markt schleppen müssten, um es dort gegen die Objekte unserer Begierde umzutauschen.
Und was, wenn jene, welche die Objekte unserer Begierde anbieten, nicht gegen
unseren – in ihren Augen Krempel – nicht tauschen wollten?
Das wäre ja schon eine schwierige Sache. Also fertig mit dem
Gezeter gegen Geld. Das Prinzip Geld ist an und für sich eine tolle Erfindung.
Das Problem ist ein ganz anderes: Wenn wir was verkaufen,
dass uns lieb und teuer ist, fragen wir uns doch im Nachhinein oft: Hätte ich
eine höhere Geldsumme dafür verlangen können? Habe ich vielleicht doch „unter
Wert“ verkauft?
Wenn wir was kaufen wollen, sind unsere Gedanken um 180°
gedreht: Hätte ich es irgendwo in besserer Qualität zu einem günstigeren Preis
kriegen können?
Der Frust und die mit dem Frust verbundene Ausschüttung von
Stresshormonen ist vorprogrammiert; denn die Antwort auf diese Frage lautet in
der Regel „JA!“ . Zum Beispiel wenn man nur genug Zeit verstreichen lässt und
die Angebote fleissig weiterverfolgt.
Alles ist uns zu teuer. Achtet Euch mal darauf, wie oft die
Diskussionen bei dem Thema Geld genau in diese Richtung laufen. Selbst wenn wir nicht am Existenzminimum leben und wir uns die meisten Objekte
unserer Begierde für genau DEN Preis den sie haben ohne mit der Wimper zu zucken
leisten können. Bei solchen Diskussionen ist meine Antworte nicht selten: Nö, für mich stimmt das nicht.
Ich finde den Preis dafür viel zu niedrig.
Wenn es darum geht, zu entscheiden, ob etwas für meinen
Geschmack den „richtigen Preis“ hat - ja es ist wahr: Was der
richtige/angemessene Preis für etwas ist, ist eine zum grossen Teil rein
subjektive und von den Lebensumständen des Urteilenden abhängige Grösse –
stelle ich jeweils folgende zwei Überlegungen an:
- Für welchen Preis würde ich das verkaufen, wenn ich es selbst herstellen/beschaffen müsste?
- Kriegen alle an der Herstellung/Beschaffung beteiligten Menschen den angemessenen Lohn für Ihren Beitrag?
Bei den meisten Dingen, die ich denn so kaufe, finde ich
persönlich, dass sie den richtigen Preis haben oder sogar eher zu billig sind. Da gibt
es so einige Gemüse- und Früchtesorten in unserem Gärtchen das wir seit
letztem Jahr haben, die wir gehegt, gepflegt haben und auch ernten durften, mir
aber doch so ein bisschen die Augen bezüglich der angemessenen Preise dieser
Köstlichkeiten geöffnet haben…bei der Wasserschlepperei und Unkrautjäterei, die
wir hatten! Der Genuss unserer Ernte war dafür umso grösser. Und natürlich
wurde plötzlich viel pingeliger darauf geachtet, dass möglichst nix von den kostbaren
Erträgen in den Mülleimer wandert.
Wenn man Dinge zu billig einkauft und auch ständig darauf
gepocht wird, dass alles noch viel, viel billiger sein sollte, tragen wir dazu
bei, dass ALLES BILLIGER WIRD: Auch die Art und Weise, wie wir Menschen untereinander
und mit unseren Ressourcen umgehen.
Also, versucht doch mal bei Eurem nächsten Einkauf die
Preise aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Interessanter wird’s wenn
ihr zu zweit oder mit der Familie unterwegs seid. Dan könnt ihr Eure Preise mal
vergleichen….
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