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Dienstag, 11. August 2015

Familienurlaub & Minimalismus: Eine wunderbare Kombination!


Wir sind zurück aus dem Familienurlaub am Meer und sind so erholt wie schon lange nicht mehr.

Einerseits dürfte das daran gelegen haben, dass unserer Kids nicht mehr gar so klein sind. Die Jüngste ist im Urlaub gerade 6 geworden.

Andererseits lag es wohl auch daran, dass unsere Kleinste sich endlich 15 Meter am Stück alleine über Wasser halten kann. Im Hunde-Schwimm-Tauch-Stil schafft sie wohl sogar an die 20 Meter.

Zu einem ganz grossen Teil lag es aber sicher auch daran, dass ich den minimalistischen Lebensstil mit in den Urlaub genommen habe.  


 
Was ist so praktisch am Minimalismus in den Ferien? (Für den Fall, dass ihr im Herbst in den Urlaub fahrt und noch nicht Minimalist seid):

Man reist mit leichtem Gepäck. Wir brachten es für fünf Nasen auf ganze 40 Kg. Erlaubt wären 100 Kg gewesen. Natürlich wäre auch weniger drin gelegen – aber man will ja nicht jeden Abend drei Shirts, eine Hosen und zwei Kleider auswaschen müssen, damit man sich am nächsten Abend im Hotel am Buffet blicken lassen kann.

Leicht zu packen schafft man, weil man als Minimalist endlich gelernt hat, dass man nicht für jede erdenkliche Situation gewappnet sein muss. Kein packen für „alle“ Fälle mehr. Sollte der unwahrscheinliche Notfall eintreffen gibt es das in der speziellen Situation absolut erforderliche Teil wohl auch im Ausland zu kaufen. Ausser man verreist irgendwo in die Pampa, in die Wüste, überquert den pazifischen Ozean oder fliegt ins Weltall. Dann vielleicht nicht.

In meinem letzten Telefonaten mit meiner herzallerliebsten Mama vor unserer Abreise pflegte sie stets zu sagen: „Und pack‘ für die Kinder ein paar dicke Strumpfhosen ein – Du weisst nie ob du irgendwo im Verkehr stecken bleibst oder eine Panne hast und es ist kalt in der Nacht!“. Natürlich habe ich dann immer ein Paar Strumpfhosen Und noch einen warmen Pulli mehr eingepackt, egal wohin wir reisten. Egal ob mit Auto, Zug oder Flugzeug. Das mache ich jetzt nicht mehr. Als ich vor unserem letzten Urlaub zu ihr meinte, dass ich keine dicken Strumpfhosen einpacke, meinte sie: „Um Himmels Willen Kind, was willst du auf Mallorca mit Strumpfhosen?!“. Tja. (Ich weiss: das hier ist ein total bescheuertes und offensichtliches Beispiel. Aber es gibt noch mehr davon. Und die sind nicht so offensichtlich. Denkt beim nächsten Mal daran, wenn ihr für Eure Ferien packt).



Wir hatten also 40 Kg Gepäck mit. Dabei waren als Spielsachen auch 1 Taucherbrille mit Schnorchel, & eine Luftmatratze sowie ein Aufblasbarer Ball. Den Ball hätten wir uns schenken können – aber beim Packen haben unsere Kids Mitsprecherecht. Ich finde das praktisch, denn so kann ich Ihnen gleich den minimalistischen Lebensstil näherbringen. Beim Auspacken zu Hause dürfen dann die Kinder dann das Zeugs wieder selber wegräumen und ich sage dann mit laa-anger super mühsamer lehrerhaften Stimme: „ Na siehst du – DAS haben wir auch nicht gebraucht….“.

Das nervt die Kinder zwar tierisch – ich kriege aber trotzdem von Ihen jeden Abend gefühlte 1723 Gutenachtküsse, eine dicke Umarmung und ein „Mama ich habe Dich soooo fest gern.“ Auch von meinem bald 12 jährigen Jungen, nicht nur von den Mädels. Also kann ich sie mit meinem Getue ruhig noch weiter etwas nerven. Beim nächsten Mal packen sie gewiss schon weniger ein.

Nimmt man weniger Dinge mit, und diese werden multifunktional genutzt. Da sind die Kinder echt kreativ. Der Schnorchel dient dann nicht nur als Schnorchel sondern auch als Spritzpistole oder als Schatz, der irgendwo im Pool mit den hellblauen und dunkelblauen Mosaiksteinchen versteckt wurde und man musste dann suchen. Oder als Stöckchen für den Delfin der Kunststücke vorführt.
Bei der Luftmatratze ist die Anzahl der Möglichkeiten praktisch unermesslich….


Als Minimalist macht man sich vor dem Urlaub automatisch auch ziemlich genau Gedanken, was man für Erwartungen an den Urlaub hat. Weil man ja nur packt was man wirklich braucht. Dadurch überprüft man automatisch gleich auch kritisch, ob die Erwartungen realistisch sind – oder schraubt die Erwartungen auch etwas runter, weil man nach dem Grundsatz „weniger ist mehr“ packt. Anhand dem was die einzelnen Familienmitglieder einpacken wollen kann man unter Umständen ganz gut erkennen, ob man dieselben Erwartungen an den Familienurlaub hat oder nicht – und kommt so vielleicht noch eher auf den Gedanken, dass man sich da vielleicht erst noch abstimmen sollte. So lässt sich auch das Zoffpotential im Urlaub gegebenenfalls vermeiden.

Ausserdem hat man als Minimalist eine ganz andere Einstellung. Man ist einfach entspannter. Wir haben das gemerkt als wir mit anderen Familien diskutierten. Unter anderem auch über Dinge die einem Zuhause im Alltag aufregen. Zwischendurch über solches zu sprechen soll ja gut sein für den Stressabbau (zwischendurch – nicht ständig!). Ich und mein Mann konnten da nur begrenzt mithalten – obwohl es so einiges in unserem Leben gibt von dem wir doch auch echt die Schnauze voll haben. Wir hörten den anderen irgendwie völlig entspannt zu. Wir waren so richtig voll und ganz WUSA. Ich muss mal darüber grübeln, wie genau diese Gelassenheit durch den Minimalismus hervorgerufen wird…aber ist doch so, oder? Gelassenheit pur. Das ist ja auch einer der Gründe, warum seinige zum Minimalisten werden. Möglichst nur schönes und positives im Leben. Dass wenige Unschöne das noch übrig bleibt nimmt man dann mit einem Schulterzucken während man einen leckeren Cocktail schlürft. So ist das mit dem Minimalismus, jawohl!

Für den Fall dass Ihr im Herbst nochmal in die Ferien fahrt: Nehmt den Minimalismus doch einfach in die Ferien mit! Allen, bei denen die Sommerferein auch vorbei sind, wünsche ich einen ganz guten Start ins Alltagsleben :)

Übrigens: Diesen Urlaub war ich völlig baff, wie minimalistisch mein Mann gepackt hat. Ich bin doch hier der Minimalist in der Familie – der wie jetzt?

2 Kommentare:

  1. Ich bin seit langem stille Mitleserin deines Blogs. Und obwohl ich selber eigentlich nie kommentiere finde ich es schade, dass du keine Kommentare auf deine vielemn, tollen Einträge bekommst! Deshalb hiermit auch Öffentlichkeit mein Dank an deine inspirierenden Einblicke in deine Familie! Ich mag deine Kombi aus Fotos und viel Text. Du bist die erste, die ich immer aufwuchs, wenn ich in meiner Linkliste weiterstöbere. Also, weiter so!!!!!

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  2. Vielen Dank für die Blumen! *herzschmelz*

    Der Blog ist ja noch jung und um viele Kommentare zu bekommen müsste ich den Blog wohl um so einiges professioneller aufziehen, sprich: häufiger und um einiges regelmässiger posten. Aber ich sehe ja an der Blog-Statistik, dass die Leserschaft ständig wächst und auch so einige treue Leser darunter sind wie Du – und dass reicht mir vollauf. Schliesslich möchte ich hier gerne Leichtigkeit und Freude aus unserem Alltag so gut es geht weitergeben – und man „gibt“ nur dann wirklich echt, wenn man nichts dafür zurückerwartet…aber natürlich freue ich mich trotzdem riesig wenn ich auch direkt mitbekomme, dass der Blog so ankommt wie er auch gedacht ist :).

    Ich wünsche Dir noch eine schöne Woche!

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