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Freitag, 13. Februar 2015

Die Kunst loslassen zu können, auch wenn man gar nicht loslassen will – die wahre Kraft des Minimalismus

Jeder der schon mal entrümpelt hat weiss, wie schwierig es sein kann, sich von Dingen zu trennen. Und zwar FREIWILLIG. Auch von ganz banalen Dingen. Von Dingen, von denen wir haargenau wissen, dass wir sie nicht brauchen. Weil wir sie die letzten 10 Jahre nicht einmal an sie gedacht haben.


Wie aber sieht es aus, wenn wir gezwungen werden, uns von bestimmten Dingen zu trennen. Die wir brauchen. Ohne die wir nicht leben wollen.

Tja.

Wie sieht es aus bei Beziehungen? Wenn unser Schatz/Seelenverwandte sich von uns trennen will. Mit uns nicht mehr durch Dick und Dünn gehen will.

Puh.
Puncto Beziehungen kann man aus meiner Sicht ja so ungefähr folgende vier Schwierigkeitstufen unterscheiden (so ganz grob umrissen. Natürlich ist mir bewusst, dass es da noch mehr gibt. Und nein ich bin kein Beziehungsexperte. Es sind einfach meine aktuellen Gedankengänke zu der Thematik - vielleicht weil der Valentinstag vor der Türe steht):

Die leichteste Stufe wären da Beziehungen, welche de facto gar nicht wirklich existieren. Also zum Beispiel jene, die wir ausschliesslich auf Facebook und nur deswegen aufrechterhalten, damit unsere Anzahl an Freunden was hermacht. Allerdings belasten uns aus meiner Sicht diese „Beziehungen“ im Alltag im Gurnde genommen auch am wenigsten.

Die zweite und schon etwas schwerere Stufe wäre es dann Beziehungen aufzulösen, die wir zu Menschen haben, welche uns nicht ebenso fest mögen wie wir sie. Zum Beispiel zu Menschen, welche uns nur bei der Stange halten, damit sie uns nach Lust und Laune für ihre Zwecke herbeirufen können, die uns aber nichts (oder fast gar nichts) zurückgeben. Wenn man das Pech hat in einer solchen Beziehung zu stecken, so sollte man diese auch auflösen, wenn man es nicht in einer vernünftigen Frist schafft, die Beziehung gegenseitig auf dieselbe Ebene zu bringen. Noch schwieriger als eine solche Beziehung aufzulösen dürfte es sein, eine Beziehung als solche zu erkennen. Also: Augen auf!

Die dritte und nochmals schwerere Stufe ist es dann, eine Beziehung zu einem Menschen zu beenden, den man mal wirklich geliebt hat und vielleicht auch immer noch sehr mag. Es bringt nichts den auf den perfekten Moment für eine solche Trennung zu warten. Der perfekte Moment um so eine Beziehung zu beenden? Den gibt es nicht! Umso länger man wartet, umso schwieriger wird es.  Auch der Valentinstag ist keine Ausrede um die Trennung herauszuschieben. Man hilft dem anderen Menschen damit nicht. Hält man eine Beziehung aufrecht nur um den anderen nicht zu verletzten, ist das nicht der richtige Weg. Aber das weiss man ja eh, oder? Ja es mag gewisse Umstände geben - wo's anders aussieht. Ich sage ja: Die verscheidenen Schweirigkeitsstufen werden hier nur gaaanz grob umrissen. Es geht mir hier eigentlich um die vierte und schwierigste Stufe, beim Loslassen in Beziehungen. Und das wäre diese hier:

Die vierte und schwierigste Stufe: Jemanden, der sich trennen will, loszulassen. Ohne ihn länger festhalten zu wollen. Obwohl man ihn/sie immer noch aus vollem Herzen liebt. Ohne Wutasubruch, Herzschmerz und all die anderen Gefühle, die einem in einem solchen Fall zu überfluten pflegen.  


Die Kunst loslassen zu können, auch wenn man gar nicht loslassen will – das ist die wahre Kraft den Minimalismus entfalten kann. 


Ich glaube nicht daran, dass es für jeden nur die eine perfekte Liebe gibt. Ich bin überzeugt davon, dass es für jeden mehrere verschiedene perfekte Lieben (fällt Euch auf: das Wort Liebe gibt es sehr wohl im Plural!) gibt. Die eine oder andere vielleicht sogar in doppelter oder mehrfacher Ausführung. Ob man auch wirklich auf sie trifft ist natürlich eine ganz andere Sache…

Es liegt doch auf der Hand – wenn es er nur für eine Person in der bestehenden Beziehung die perfekte Liebe ist, wird mindestens einer in der Beziehung auf Dauer zu kurz kommen. Und darunter  wird über kurz oder lang die gesamte Beziehung leiden - und scheitern. Ja – hält man an einer solchen Beziehung fest, hindert man sich selbst daran, auf die nächste perfekte Liebe zu treffen....

Also Ihr lieben Liebenden und an alle die es noch werden wollen: Lasst los was nicht passt auch wenn es schwerfällt – und zwar ohne Gram, Wut  und all die anderen wirren Gefühle, die einem in so einem Fall durchrütteln.

Seit ich als Minimalistin durchs Leben gehe, fällt es mit um vieles einfacher, in solchen Situationen loszulassen. Solche Situationen mit einer viel grösseren Gelassenheit hinzunehmen… (leider war das nicht schon immer so).

Wieviel Leid, Konflikte und Schmerz entstehen aus unerwiederter Liebe, einseitig beendeten Beziehungen?

Wieviel Leid, Konflikte und Schmerz könnten auf dieser Welt vermeiden werden – würde jeder Mensch die Fähigkeit besitzen loslassen zu können auch wenn er gar nicht loslassen will?

Auch das ist Minimalismus. Nein: Im Grunde genommen ist das die Essenz des Minimalismus.

Ich wünsche Euch morgen einen schönen Valentinstag!

PS: Für alle die den Valentinstag völlig vergessen haben und noch auf die schnelle ein Geschenk benötigen: Ich habe Euch hier eine kleine Vorlage für ein Geschenk gebastelt, die Ihr gerne verwenden dürft:







1 Kommentar:

  1. Wie wunderbar geschrieben! Ja, auch das ist Minimalismus, auch wenn es manch einer nicht wahrhaben will. Es ist gar nicht mal so leicht... Aber loslassen in solch einer Situation tut einem selber eher gut als schlecht, auch wenn man das in dem Moment nicht wahrhaben will.
    Und ja, ich bin auch der Meinung, daß es nicht nur die eine wahre Liebe gibt, sondern mehrere. Man entwickelt sich ja selber weiter, man verändert sich, und so geht es auch den Anderen. Manche Wege gehen auseinander, und dann wiederum kreuzt sich der eigene Weg mit jemand anderem. An etwas festzuhalten, obwohl es einseitig ist, das bringt einem nichts als Schmerz.

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