Denn: Ärger bringt nur Ärger. Deshalb sollte man das mit dem "sich ärgern" am besten so gut es geht sein lassen.
Welche Wirkung hat es auf Euch, wenn Euch jemand über den
Weg läuft, der vor Glück nur so sprüht? Jemand, der so richtig happy ist, von den
Haarspitzen bis zum kleinen Zeh? Bei mir springt dann jeweils ein Stückchen von
dessen Glück auf mich über – geht es Euch auch so?
Wie ist es, wenn jemand in Eurer Nähe plötzlich losprustet,
sich vor lauter Lachen den Bauch hält – ja, gar Tränen lacht und sich vor
Lachen am Boden kugelt. Huscht Euch da dann nicht auch zumindest ein leichtes
Grinsen über's Gesicht?
Tja – und was ist jetzt, wenn Euch jemand begegnet, der
zornig ist und seinem Ärger lauthals Luft macht? Da ist das Lächeln von vorhin
leider plötzlich rasch wieder aus unserem Gesicht verschwunden…
Glück und Freude sind ansteckend. Zorn und Wut leider auch. Deshalb soll man sich nicht ärgern, wenn sich’s denn irgendwie vermeiden lässt.
Doch wie macht man das – sich-nicht-ärgern?
Der erste Schritt ist, sich erst einmal überhaupt bewusst zu
werden, dass man sich jetzt gleich ärgern wird. (Das ich mich ärgere merke ich meistens
leider erst, wenn ich schon mitten drin bin.) Also sollte man erstmal seine
eigenen Sinne dafür schärfen, in welchen Situationen man überhaupt ärgerlich
wird. Damit man selbst erkennt, dass jetzt gleich Ärger in einem selbst
aufkommt und man dann ruck-zuck den Ärger-Gefühlen noch rechtzeitig den Riegel
vor der Nase vorschieben kann. Sowieso sollte man sich zwischendurch viel öfter
selbst mal fragen, wie man sich denn gerade so fühlt. Wenn wir jemanden
treffen, fragen wir in der Regel als erstes „Wie geht’s?“. Diese Frage wird
einem so oft gestellt, dass man darauf antwortet, ohne sich im Nachhinein daran
erinnern zu können, was genau man denn nun darauf geantwortet hat – es ist zu
einem Automatismus geworden. (Zu meiner Schande muss ich eingestehen, dass das bei mir gelegentlich zutriff).
Hier ein paar Situationen, in denen wir uns vielleicht gelegentlich
ärgern, obwohl wir mit ein paar wenigen Gedanken zu den Situationen selbst den
aufkommenden ärgerlichen Gefühlen die Luft noch rechtzeitig aus den Segeln nehmen
könnten. Und dazu meine Gedanken, die einem eventuell helfen könnten, die
eigenen ärgerlichen Gefühle in diesen Situationen in den Griff zu kriegen:
Situationen, in denen
wir uns über andere ärgern…
…weil sie Rücksichtslos
sind. Habt Ihr Euch schon mal überlegt, wieso diese Personen so handeln?
Rücksichtslos und gemein sind wir doch nur, wenn wir selbst
unglücklich/unzufrieden sind. Wir geben unseren Frust weiter und „lassen Dampf
ab“. Ärgert Euch nicht über solche Menschen, es geht Ihnen aus irgendeinem
Grund selbst nicht gut. Sprecht so jemandem auf sein Verhalten an oder geht
ihm/ihr aus dem Weg. Lasst Euch nicht zum Blitzableiter ihres Ärgers machen und
helft so schlimmstenfalls auch noch mit, deren Frust/Ärger an andere durch nun
Euren Frust weiterzuverbreiten.
…weil sie keine
Dankbarkeit zeigen. Wenn Ihr jemandem etwas Gutes tun oder helfen wollt, so
vergesst nicht: Wahre Hilfe/Güte ist vorbehaltslos. Man gibt nicht wirklich,
wenn man etwas dafür zurückverlangt. Wart Ihr schon mal verärgert oder
enttäuscht darüber, dass jemand Eure Hilfe aus Eurer Sicht nicht genügend zu
würdigen gewusst hat? STOPPT solche Gedanken. Um Dankbarkeit zeigen zu können
braucht es Kraft und auch eine gewisse menschliche Grösse. Zeigt Ihr das
nächste Mal wahre Grösse, indem ihr aus freien Stücken gebt – ohne auch nur das Geringste dafür
zurückzuverlangen.
…weil sie es besser
getroffen haben als Ihr selbst. Gibt es das bei Euch manchmal – Personen
von denen Ihr denkt, dass sie es besser getroffen haben als Ihr selbst? Die
etwas haben, das ihr selbst gern hättet? Den aufregenden Job? Das grosse Haus?
Die bessere Figur? Die tolleren Freunde? Tragisch an solchen Situationen ist ja
oftmals, dass man eigentlich immer das toller findet, was man selbst gerade
nicht hat. Also der mit dem tollen Job hätte dann vielleicht lieber gerade einen
ruhigeren Job, diejenige mit dem grossen Haus lieber eine kleine, pflegeleichte
Wohnung, usw. Vor lauter Ärger und Focus auf dasjenige was wir nun mal eben
NICHT Haben verlieren wir den Blick für all das Gute, dass wir tatsächlich HABEN. Also: Hören wir auf damit!
Situationen in denen
wir uns über uns selbst ärgern…
…weil wir selbst
Rücksichtslos waren, eine Chance verpasst, eine Gelegenheit in den Sand gesetzt
haben. Schwamm drüber! Ärgern bringt da nix mehr. Also kann man in solchen
Situationen auch gleich zur nächsten Phase übergehen und die Ärger-Phase
getrost überspringen. (Das kann man echt lernen/üben – echt jetzt.) Konzentriert
die Energie, welche Ihr sonst für Euren Frust verpufft lieber darauf, aus Euren
Fehlern zu lernen. Überlegt Euch in solchen Situationen ganz bewusst, was Ihr
tun könnt, damit es das nächste Mal nicht wieder so schief läuft. Holt Euch
Rat, wenn Ihr selbst keinen Auweg seht, wie’s das nächste Mal besser laufen
könnte. Und nicht: Einfach ärgern und dann ganz schnell das ganze ad acta
legen/vergessen…ne, ne, nee-e:
When you
loose, don’t loose the lesson. Mahatma Gandhi
(Hey, endlich mal ein Sprichwort, von dem ich weiss, von wem
es stammt :-)!)
So, und nach den vielen Worten (ist länger geworden als geplant) wird jetzt endlich gewürfelt! Wer fängt an?
So, und nach den vielen Worten (ist länger geworden als geplant) wird jetzt endlich gewürfelt! Wer fängt an?
Denkt daran: Wenn das nächste Mal diese ekligen Ärger-Gefühls-Teufelchen von Euch Besitz ergreifen wollen, gebt denen einen Kick in den Allerwertesten und tragt dazu bei, dass unsere Welt ein ganzes Stück glücklicher bleibt…ihr schafft das!
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