Diese Woche ist wieder einmal die Küche mit entrümpeln dran.
Vor zwei Jahren war ich noch unglücklich mit unserer Küche: Ich fand sie vii-iel
zu klein. Eher selten benutzte Küchenutensilien wurden im Keller oder aber auf
dem Dachboden aufbewahrt. Inzwischen haben wir dank unserem Bestreben nach
Minimalismus alles in unserer Küche untergebracht und ja – wir haben auch noch
mehr Platz als vorher. Praktisch, so was. Und wisst ihr was? Ich kann mich gar
nicht mehr daran erinnern, was denn das alles für Sachen waren, die wir da
weggegeben haben…
Ich mag keinen heissen Tee. Tee gibt’s bei uns tagsüber
kalt, und zwar im Sommer aus der Minze, welche in unserem Garten wächst. 2
frische Minze Zweige mit ca. 3dl heissem Wasser aufbrühen, ziehen lassen. Anschliessend
mit kühlem Wasser auf 1.5 Liter auffüllen, ein bis zwei Schnitze Zitrone und etwas
Zucker (ein Esslöffel reicht da völlig aus für die Kids) rein, Eiswürfel nach
Gusto dazugeben, und fertig ist das herrlich erfrischende Getränk.
Ich LIEBE es zu backen. Ja Zucker ist ungesund – aber alles
ist im Grunde ungesund, es kommt nur auf die richtige Menge an. Und bei diesem
Anblick kann ich echt nicht wiederstehen:
Trotzdem musste ich bei meiner Entrümpelungsrunde in
unserer Küche heute feststellen, dass die Menge an Teesorten und Backzutaten in
unserer Küche verkehrt proportional zur Verbrauchsmenge in unserem Vorratsschränkchen
vorhanden sind. Guckt mal:
Habt ihr auch solche Phänomene bei Euch zu Hause?
Es ist halt so: Dinge die man nicht mag oder nicht mehr mag,
bleiben liegen, sammeln sich an und weggeben kann man‘s ja dann auch nicht weil:
vielleicht braucht man es ja dann doch noch plötzlich. Mein Fazit aus solchen
Situationen: Entweder man braucht es jetzt, oder aber man braucht es nie. Der Tee
wird bei uns JETZT getrunken, mittags gibt’s statt Wasser nun eben kalten Tee aus dem Teevorrat im Küchenschrank, anstatt mit frischer Minze zubereitet. Am Anfang haben die Kinder dankend abgelehnt doch jetzt finden sie’s lecker.
(Na super. Das heisst dann jetzt wohl dass ich das geplante halb-leere Regal im Vorratsschrank
für meine Backleidenschaft erstmal abschreiben kann *lach*).
Dann haben wir in ein/zwei Dosen auch alle Leckereien drin,
die die Kinder so geschenkt bekommen an Geburtstagspartys. Die bleiben dann wochenlang liegen, sogar unsere Kleinste wird bereits wählerisch was
Süssigkeiten angeht. Was ich nicht begreife: Wieso um Himmels willen schleppen
die Kinder all das Zeugs nach Hause, wenn sie’s gar nicht gerne haben und es
darauf rausläuft, dass es in die Tonne landet (okay – unser Opa hilft bei der Beseitigung solcher Leckereien
schon mal mit – was unsere Oma gar nicht gerne sieht). Das Blöde ist, dass wir
als Erwachsene ja genau das an unsere Kinder vermitteln: "Wenn’s was gratis gibt,
dann greif im Zweifelsfall zu." Das haben wir uns in unserer Familie inzwischen
abgewöhnt. Na, ja – die Kleinste noch nicht und die Grossen beiden noch
schwankend - das Prinzip vom Nein sagen zu Sachen die man weder mag noch
braucht ist bei ihnen aber angekommen. Und jedes Mal wenn sie was dankend ablehnen
(weil sie wissen das die Mama sie spätestens zu Hause irgendwann mal dazu zwingt
das Zeug das sie ja unbedingt haben mussten auch zu essen oder zu benutzen)
kriegen dann tatsächlich auch noch ein Lob weil sie ja schon so vernünftig
sind, während ich nicht selten bei einem „Nein, danke.“ Erstmal argwöhnisch
bis verständnislose Blicke ernte. Kommt da irgendwer noch mit?
Also, wenn Euch nächstes Mal ein Gratismuster angeboten wird: Brauch ihr das WIRKLICH?
Und wenn Ihr Euch für ein "Nein, Danke." entscheidet, dann achtet mal auf die Reaktion. Der anderen aber auch Eurer eigenen - überkommt Euch in so einer Situation dann das Bedürfnis, Euer "Nein, danke." erklären zu wollen? Wieso ist das bei einem "Ja, gerne." nicht auch so? *grübel*
So, und jetzt ab in die Küche - ob Backen oder Entrümpeln spielt keine Rolle, Hauptsache es macht gute Laune!
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