Nein, ich habe mich nicht verschrieben. Ich wollte nicht „Projekt 333“ schreiben.
Kurz für,
alle, die noch nie etwas von Projekt 333 gelesen haben: Das Projekt wurde von
der Minimalistin Courtney Carver initiiert. Bei diesem Projekt geht es darum,
sich während drei Monaten mit nur 33 Kleidungsstücken einzukleiden. Ziel ist es
unter anderem, die Leichtigkeit eines nicht-überfüllten Kleiderschrankes zu
erfahren wie zum Beispiel kein stundenlanges Vor-dem-Kleiderschrank-Stehen mehr, um
herauszufinden, was man den jetzt anziehen soll. (Mehr dazu könnt ihr auf
Courtney’s Blog www.bemorewithless.com
erfahren - sehr lesenswert!). Das Projekt hat sehr grossen Anklang gefunden und
wird weltweit auch von anderen Menschen ausprobiert und mitgelebt. Ich möchte
das Projekt gerne auch irgendwann einmal ausprobieren.
Und damit
wären wir schon beim Thema. Irgendwann ein anderes Mal. Wenn ich mehr Zeit
habe. Mehr Lust. Besser ausgeschlafen bin.
Es steht
fest: Ich leide an einer Krankheit. Ich leide an Aufschieberitis. Und das nervt
sowas von. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen ein eigenes Projekt zu lancieren.
Ein Projekt um mindestens ansatzweise herauszufinden, wieviel einfacher mein
Leben denn so im Alltag verlaufen würde, wenn ich nicht an Aufschieberitis
leiden würde.
Der
Inhalt des Projekts 399 ist ganz einfach und ist von der Idee des Projekts 333
inspiriert:
Während 3
Monaten werde ich mindestens 99 Dinge, die ich sonst immer vor mich herschiebe,
gleich sofort erledigen. Immer wenn ich mich während den nächsten 3 Monaten bei
dem Gedanken ertappe „ja, das mach ich dann später noch“, werden meine inneren
Alarmglocken läuten und ich werde mir mindestens 99 Mal sagen: „Nö – Stopp –
das machst du gleich JETZT“.
Die
Regeln sind einfach:
- Erstens: Das Ganze soll 3 Monate dauern. (Weil ich mir erhoffe, dass das nicht-mehr-alles-aufschieben Verhalten während drei Monaten ja vielleicht eine bleibende Wirkung bei mir hinterlässt.)
- Zweitens: Es sollen mindestens 99 VERSCHIEDENE Dinge sein, die in den 3 Monaten gleich sofort erledigt/initiiert werden. (In der Hoffnung, dass dadurch nicht nur stets wiederkehrende Dinge sondern auch einmalig zu erledigende Dinge – Dinge, die ich schon lange mal machen wollte - auch endlich umgesetzt werden und somit „abgehakt“ sind.)
Was ich
mit dem Projekt erreichen will?
Ich will
herausfinden, ob sich die Vermutung bewahrheitet, dass man „weniger um die
Ohren hat“, wenn man die Dinge sofort erledigt – oder ob da nicht bloss immer
wieder gleich was Neues zum erledigen „nachrutscht“. Ich bin gespannt, ob ich
durch eine Reduzierung meiner Aufschieberitis dem Feeling „so jetzt
hast Du aber alles erledigt und kannst die Beine mal getrost hochlegen“ näher
komme.
Vielleicht
kann ich durch das Projekt feststellen, welche Aufgaben bei uns ständig
verschoben werden und so zu schier unbezwingbaren Aufgabenbergen heranwachsen.
Ich will herausfinden, wie ich das Entstehen solcher "Berge" in
Zukunft verhindern kann.
Ich will
herausfinden, ob es zeitraubende Aufgaben in unserem Alltag gibt, die wir ganz
und gar aus unserem Leben streichen können. Denn wenn man die Dinge plötzlich
nicht mehr aufschieben kann muss man sich damit auseinandersetzten und stellt
vielleicht fest, dass man sie ganz von seiner To Do Liste streichen kann.
Und wer
weiss - vielleicht stellt sich ja auch heraus, dass die Aufschieberitis in
Wirklichkeit ein Schutzmechanismus ist, der uns davor schützt, ständig
hunderttausend Sachen gleichzeitig erledigen zu wollen und uns stattdessen
dabei hilft TROTZ der hunderttausend Dinge einfach mal die Beine
hochzulegen?
So oder
so: Es ist an der Zeit, kritisch zu hinterfragen, ob dieses ständige Was-zu-tun-Haben
wirklich notwendig ist und herauszufinden, wie man das im eigenen Leben
ausschalten kann.
Ich werde
Euch meine Erkenntnisse aus dem Projekts nach den drei Monaten mitteilen. Los
geht’s!
No. 1:
Als erstes habe ich gegen unseren Wäscheberg gekämpft und einen Sieg davongetragen!
So leer sieht es vor unserer Waschmaschine äusserst selten aus:
(Um allzu
grosse Wäscheberge in Zukunft zu vermeiden wäre Projekt 333 sicher mal einen
Versuch Wert - vielleicht könnte ich ja die gesamte Familie von dem Projekt
überzeugen?)
So – wenn
ihr mitmachen wollt, dann wünsche ich Euch viel Spass beim Entrümpeln Eurer
aufgeschobenen Aufgaben. Ihr habt keine Ideen was das sein könnte? Hier ein
wenig Inspiration: Unbeantwortete Briefe, längst geplante Entschlackungstage,
regelmässig verschobener Start zu regelmässigem Sport, unbeendete
Bastelprojekte, Ungeflicktes im Haus/Wohnung, staubige Fenster, längst geplante
aber nie realisierte Ausflüge mit Bekannten/Freunden,… also ich sehe schon, da
wartet eine ganze Menge auf mich *urgs* (Was habe ich mir da bloss eingebrockt ?).
Und jetzt
bitte keinen Frust aufkommen lassen bei den Gedanken an all das Unerledigte -
denkt daran: jeder auch noch so winzig kleine Erfolg soll gefeiert werden! Das
heisst dann wohl, in den nächsten drei Monaten gibt’s bei uns mindestens 99
Partys zu feiern... ;)
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