Es ist Ferienzeit! Schon ganze drei Wochen. Das heisst bei
uns den ganzen Tag mit den Kindern unterwegs sein, gemeinsame Zeit geniessen
*seufz* (der Seufzer ist in doppeltem Sinne zu verstehen: einerseits eine ganz
schöne Zeit mit den Kids – andererseits aber auch anstrengend).
Das heisst aber auch ( jene unter Euch welche diesen Blog
von Beginn weg verfolgen wissen das vielleicht noch vom letzten Jahr) keine meditativen
Vormittage mit Staubsaug- und Wäschebügel-Tanzeinlagen welche mich zu
Blogbeiträgen inspirieren – und die dann noch vor dem Mittagessen-Kochen oder Gäste-WC-Blitzblank-Polieren
auf dem Blog „zu Papier“ gebracht und veröffentlicht werden. Meine Zeit zum
Blogschreiben ist jeweils leider knapp bemessen (deshalb übrigens auch die vielen Schreibfehler - Gegenlesen liegt nicht drin). Immer noch, trotz Minimalismus
- aber die Kinder gehen nun mal vor. Dafür werden sie mir aber bestimmt
erlauben, Euch in den nächsten Wochen mal ihre minimalistischen Kinderzimmer
vorzuführen *augenzwinker*.
Trotz Ferien gehen aber bei uns das Entrümpeln und der
minimalistische Lebensstil weiter und ich will es mir nicht nehmen lassen Euch
zumindest einen Zwischenstand von meinem Projekt „Fertig entrümpelt!“ zu geben.
Ich habe ja gross behauptet, fertig entrümpeln geht bei mir
ruckzuck in einem Durchzug. Weil ich ja schon so viel entrümpelt habe. Haus und
Garten, Hab und Gut alles in Portionen Teilen und dann Stück für Stück eine
Portion nach der anderen radikal entrümpeln. Fertig. Basta. Erledigt.
Denkste. Also ich habe schon recht fertig entrümpelt. Hier
erstmal die Zahlen:
„Eigene Dinge“ sind
es insgesamt 178 geworden. Also die Zahl der Dinge, die nur von mir genutzt
werden – mehr oder weniger nach den „Richtlinien“ des Minimalismus-Gurus Dave
Bruno gezählt, als dieser seine „100 Thing Challenge“ in Angriff nahm.
Gemeinsam genutzte Dinge sind es 613 Dinge geworden. Also
sie Zahl der Dinge, die ich mit meiner Familie im Haushalt gemeinsam nutze und welche
Dave Bruno gemäss den Richtlinien seiner 100 Thing Challenge nicht zu seinen
100 Dingen gezählt hätte. (Dinge die ich nicht nutze aber sich in unserem
Haushalt befinden wurden nicht mitgezählt.)
Das Ganze ergibt eine Bilanz von knapp 800 Dingen, die ich
besitze. Ich besitze nicht einmal doppelt so viele „eigene Dinge“ wie Dave
Bruno in seiner 100 Thing Challenge und knapp dreimal so viele Dinge wie Joshua
Fields Millburn von the Minimalists. Ohne eine bestimmte Anzahl angestrebt zu
haben.
Als ich die Zahl sah, war ich doch ein bisschen baff. Weil
ich mehr erwartet hatte. Weil ich jetzt seit einigen Wochen oder in gewissen
Bereichen (welche ich bereits zu Beginn des Jahres „final“ entrümpelt hatte)
mehrere Monate mit diesen übriggebliebenen Dingen mein Leben lebe und
feststelle: Es sind immer noch zu viele Sachen da. Ich brauche weniger als 800 Dinge. Deshalb habe
ich beschlossen nun erst mal mit dieser Anzahl an Dingen das Leben zu geniessen
und nach einiger Zeit dann nochmals eine „Fertig entrümpelt!“ Runde einzuläuten
– und zu schauen wie konstant die Anzahl meiner Besitztümer geblieben ist –
oder auch nicht.
So, nun aber noch zu den Fakten der letzten entrümpelten Bereiche:
Das waren das Auto, die Terrasse inkl. Vorgarten, der Selbstversorgergarten und
unser grosses Piece de Résistance: die Küche.
Auto: Hier gibt es Sitzerhöhungen für die Kinder,
Schneeketten, Winter-/Sommerreifen, Werkzeug zum Reifenwechseln,
Sicherheitsdreieck, Verbandskasten, Autopapiere usw. Ich habe das alles als 1
Sache gezählt. Weil das alles für sich alleine keinen Sinn macht, gehört quasi
zum Auto. Ich habe es als 1 gemeinsame Sache gezählt obwohl ich alleine gar
kein Auto besitzen würde (als ich noch alleine mit meinen beiden grossen
Kindern wohnte hatte ich auch kein Auto und das ging prima. Vielleicht werden
wir auch wieder darauf verzichten. Am Montag fahren wir zu fünft mit 6-Jähriger
in die Ferien. Ganz ohne Auto). Ich habe das Auto trotzdem zu den gemeinsamen
Sachen gezählt weil ich ständig Angst habe, die Statistik meiner Dinge sonst zu
Gunsten von weniger Dingen zu verfälschen.Und das will ja keiner.
Vorgarten und Terrasse: Da gibt’s nen Tisch, 6 Stühle. Ich
hätte dann noch 5 Blumentöpfe und dazu eine kleine Schaufel, einen Besen und
einen Teppich vor der Türe zum Schuhe abtreten. Macht 15 gemeinsam genutzte Dinge,
welche ich auch besitzen würde, lebte ich ganz alleine.
Selbstversorgergarten: 0 Dinge. Wir haben beschlossen den
Garten Ende Jahr aufzugeben. Leider. Es hat uns (meinem Mann und mir) viel Spass gemacht –
aber die Kinder musste man letztens zum Mitkommen immer zwingen, und so macht
der Familiengarten wenig Sinn. Ausserdem fange ich ab August nochmal eine
Ausbildung an. Und da wir ja möglichst keinen Stress haben wollen und bei uns
die One-in One-out Regel gilt musste für meine Ausbildung was anderes das Zeit
kostet dran glauben. Dass wir den Garten weggeben heisst aber auch, dass noch
ein paar Dinge mehr aus unserem Haus rausfliegen, die wir hier für den Garten
hatten. Gäbe sozusagen also noch einige minus-Dinge. Wir werden sehen.
Zu guter Letzt: Unsere Kühe – das grosse „Piece de Résistance“!
In der Küche zu entrümpeln fällt sowohl meinem Mann wie mir schwierig. Hier
gibt es vieles, auf das wir verzichten könnten. Aber dann heisst es „wenn wir
es schon haben, dann können wir es auch nutzen“.
Ich habe die ganze Küche
fotografiert. 17 Schränke/Schubladen. 3 Schränke habe ich nicht fotografiert, da
die Lichtverhältnisse einfach zu schlecht waren und man den Inhalt auf den
Fotos nicht wirklich sehen konnte. Es sind 450 Dinge da drin. Ausreichend
Geschirr und Besteck für 12 Personen. Wir sind schon zu fünft, und wenn noch
der Schwager mit Familie zu Besuch ist inklusiver der Schwiegereltern – da wird
hier auch schon das ganze Geschirr benötigt.
In unserer Küche gibt es aber trotzdem über 100 Sachen die ich gerne weggeben würde. Aber mein Mann will ja nicht. Dafür kocht er auch super lecker – und das will ich nicht in Gefahr bringen. Das mein Mann so gut kocht ist einer der 17‘382 Gründe warum ich meinen Mann so sehr liebe. (Und dass ich ihm zwischendurch meinen eigenen nicht-Minimalismus in die Schuhe schieben darf.) Also bleiben die Sachen in der Küche.
Ich habe jetzt mal ausgerechnet, dass ich auch alleine 350 Sachen in der Küche haben würde. Ich würde zwar mehr als 100 weggeben, mir dafür aber einige andere anschaffen. (Ich habe jetzt eine ganze Liste mit meinem perfekten Kücheninventar). Also nochmal 350 gemeinsame Sachen, die ich da Besitze. Und mal ehrlich – trotz dieser grossen Anzahl an Dingen (also de facto 450 Dinge) sehen die Schränke echt nicht zu allzu voll aus, ne?
Ich stelle gerade fest dass meine Kücheneinrichtung fast die
Hälfte meiner Besitztümer ausmacht. Mehr als ich Dinge zum Anziehen habe. Find‘
ich ja irgendwie schön. Habe ich schon erwähnt dass meine Ausbildung die ich
demnächst in Angriff nehme was mit Essen und Ernährung zu tun hat?
Minimalismus
führt einem ja sowas von die eigenen Leidenschaften vor Augen. Schön ist das.
Hab‘ ich jetzt gerade beim Blogschreiben und Zahlen nachgucken festgestellt.
Das kommt mir jetzt fast so vor wie so eine Ergebnis aus einem Quiz, bei dem
man Fragen beantwortet und am Ende zusammenzählt wie viele Antworten A, B, C
oder D man angekreuzt hat und dann erfährt welcher Typ (von was auch immer) man
ist.
Na – was wohl Euch Euer Minimalismus-Quiz für Antworten zu Eurem Leben zu
Tage führen wird?
So ein richtiger Entrümpelungsvorgang kann sehr erleichternd sein. besonders wenn man umzieht ist sowas obligatorisch. Man sollte sich dann von vielen unnötigen Dingen trennen.
AntwortenLöschenOh ja! Da hat man das Gefühl, man habe jetzt vor dem Umzug WIRKLICH alles entrümpelt - und dann entdeckt man im neuen Zuhause immer noch Dinge bei denen man sich fragt, warum genau die jetzt eigentlich mitmussten...aber die Erleichterung die das Entrümpeln mit sich bringt, ist es immer wert - egal wie umfangreich.
LöschenSorry für die späte Antort übrigens - bin gerade in einer längeren Auszeit vom Bloggen - aber entrümpeln und Vereinfachen auf allen Ebenen läuft hier immer noch fleissig! Bis bald.
Liebe Grüsse von daselbenisteinfach